Unterstützung "überwältigend"

Leo S.: Sein Leben in ständiger Angst

28.08.2018

Bursch dankbar, "dass meine Eltern zu mir stehen".

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Tage des Bangens und der Hoffnung "auf ein gutes Ende" müssen der 18-jährige Oberösterreicher Leo S., der Ende Juli in Florida festgenommen worden war, und seine Eltern derzeit überstehen. "Wir befinden uns in einem Wartezustand. Die Angst überschattet unseren Aufenthalt in den USA", berichtete die Familie des Burschen der APA in einem schriftlichen Interview.
 
"Wir wissen nicht, was uns in der nahen Zukunft alles erwarten wird", heißt es in dem von der Anwaltskanzlei Urban Thier & Federer übermittelten Schreiben. Der 18-Jährige und seine Eltern hoffen, "dass unsere Anwälte eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft treffen können, die diesen Albtraum für Leo und uns beendet". Es sei eine "schwere Zeit" für die Familie, der es aber "zu diesem Zeitpunkt den Umständen entsprechend gut" gehe.
 

Dankbar für Unterstützung

Die Unterstützung aus der Heimat sei "einfach überwältigend". "Ohne die Anteilnahme wüssten wir nicht, wo wir zu diesem Zeitpunkt wären." Dem 18-Jährigen gibt die Anwesenheit seiner Eltern Kraft, wie er betonte: "Ich wüsste nicht, was ich ohne sie in dieser doch anstrengenden Zeit machen würde. Ich bin sehr dankbar dafür, dass meine Eltern hier sind und zu mir stehen."
 
Der 18-Jährige ist am 30. Juli in Venice im US-Staat Florida festgenommen worden, nachdem er einvernehmlichen Sex mit seiner 15-jährigen Internetbekanntschaft gehabt haben soll. Das bedeutet in Florida einen Verstoß gegen das Schutzalter von 16 Jahren. In Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Nach seiner Enthaftung auf Kaution wohnt der 18-Jährige nun gemeinsam mit seinen Eltern, die aus Oberösterreich angereist sind, in einer Unterkunft in Orange County.
 
"Unser Tagesablauf ist zu diesem Zeitpunkt nicht sehr spannend", schilderte die Familie. "Wir dürfen uns nicht aus Orange County, Florida, entfernen. Wir verbringen viel Zeit in unserer Unterkunft." Der 18-Jährige "liest sehr viel und schaut Fernsehen. Wir verlassen die Unterkunft eigentlich nur für kurze Spaziergänge und zum Einkaufen im Supermarkt".
 

Zukunft offen

Welche Zukunftspläne man hege? "Zu diesem Zeitpunkt hoffen wir nur auf ein gutes Ende. Wir wünschen uns nichts mehr, als dass wir wieder zurück nach Hause fliegen können." Ihrem Sohn wünschen die Eltern, "dass er seine Ausbildung zum IT-Techniker abschließen kann, und dass ihm keine weiteren Steine in seinen Lebensweg gelegt werden".
 
Für die entgegengebrachte Unterstützung - "sei es moralischer oder auch finanzieller Art" - bedankten sich die Oberösterreicher "beim österreichischen Volk, unseren Nachbarn und Freunden sowie bei unseren Anwälten und dem österreichischen Konsulat vielmals".
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