Grundsteinlegung 1622 - Bis heute 146 Personen unter der Kapuzinerkirche bestattet.
Die Wiener Kapuzinergruft, auch Kaisergruft genannt, ist die letzte Ruhestätte der Habsburger. Sie befindet sich unter der Kapuzinerkirche am Neuen Markt in der Wiener Innenstadt. Kaiserin Anna (1585-1618), die Gemahlin von Kaiser Matthias (1557-1619), legte 1618 testamentarisch fest, dass ein Kapuzinerkloster samt Begräbnisstätte innerhalb der Stadtmauern Wiens errichtet werden soll.
Die Grundsteinlegung erfolgte 1622. Nach der Fertigstellung 1633 wurden die Gebeine der Stifterin sowie ihres Mannes als Erste darin beigesetzt. In der Gruftanlage haben bis heute 146 Personen, darunter 12 Kaiser sowie 19 Kaiserinnen und Königinnen Aufnahme gefunden.
Schlichte Sarg-Variante
Berühmt ist vor allem der monumentale, barocke Doppelsarkophag von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) und ihres Gatten Kaiser Franz I. Stephan (1708-1765). Deren Sohn, Joseph II. (1741-1790), entschied sich hingegen für eine ausgesprochen schlichte Sarg-Variante.
Auch nach dem Ende der Monarchie blieb die Gruft Familien-Begräbnisstätte. 1989 wurde Zita, die Gattin des letzten österreichischen Kaisers Karl I. - und Mutter Otto Habsburgs - dort bestattet. Zuletzt wurde Ottos Bruder Carl Ludwig Habsburg-Lothringen im Jahr 2008 in der Gruft beigesetzt.
Die kunsthistorisch bedeutende Gruftanlage wurde immer wieder erweitert und besteht aus mehreren Räumlichkeiten. Auch umfangreiche Restaurierungen erfolgten bereits. Zuletzt wurde eine Klimaanlage sowie ein modernes Foyer eingebaut - da die Kapuzinergruft auch eine der beliebtesten Wiener Touristenattraktionen ist. Sie wird jährlich von rund 200.000 Menschen besucht.