Nach Zeremonien in München, Mariazell und Wien wurde nun das Herz Habsburgs in Ungarn bestattet.
Es war der endgültig letzte Akt: Nach einem Requiem in der Budapester Stephansbasilika am Sonntagnachmittag wurde die Herzurne des Verstorbenen in der Basilika der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma im engsten Familienkreis beigesetzt. Ein geradezu makabres Habsburger-Ritual aus der Zeit der versunkenen Donaumonarchie – das Herz ist Otto Habsburg, der am 4. Juli 98-jährig in Bayern verstorben war, kurz nach dem Tod entnommen worden.
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Die Benediktinerabtei Pannonhalma in Ungarn war am Sonntagabend die letzte Station der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kaisersohn Otto Habsburg-Lothringen (Otto Habsburg).
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Die Vesper wurde in ungarischer Sprache und mit lateinischen Gesängen abgehalten.
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Sie wurde vom Erzabt von Pannonhalma, Asztrik Varszegi, gehalten.
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Otto Habsburgs wurde seinerzeit im spanischen Exil der Ex-Kaiserin Zita und ihrer Kinder von Benediktinern aus Pannonhalma unterrichtet.
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Bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe Habsburg die Abtei besucht und an den Gräbern seiner Lehrer Blumen niedergelegt.
2002 reiste Habsburg offiziell wieder nach Pannonhalma.
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Bei der Trauerfeier sprachen auch die Söhne des Verstorbenen, Karl und Georg
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Sie trugen nach der Vesper die Herzurne ihres Vaters in die Unterkirche
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Die Verabschiedung erfolgte im engsten Familienkreis.
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Es entsprach dem Wunsch Otto Habsburgs, der am 4. Juli starb, dass sein Herz in Ungarn bestattet werde.
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Otto Habsburg war auch Ehrenmitglied des Studentenvereins der Benediktiner von Pannonhalma.
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Wegen dieser starken Bindung zum Orden verfügte er, dass die Urne mit seinem Herzen dort beigesetzt werden solle. Habsburg besaß neben der österreichischen und deutschen auch die ungarische und die kroatische Staatsbürgerschaft.
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Die Unterkirche: Hier ist nun sein Herz bestattet.
Der Körper Otto Habsburgs ruht in der Wiener Kaisergruft. Dort ist er Samstag gemeinsam mit seiner Ehefrau Regina (sie verstarb 2010) beigesetzt worden.
Zehntausende begleiteten den Trauerkondukt durch die Wiener Innenstadt. Dem Trauerzug folgten die sieben Kinder Habsburgs und seine 22 Enkel. Der gesamte europäische Hochadel war angereist, auch Schwedens König Carl Gustaf und Ehefrau Silvia.
Gigantischer Aufwand,
aber überschaubare Kosten
Die angekündigten Proteste gegen den (Fast-) Staatsakt blieben weitgehend aus, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Hause Habsburg blieb aus: „Habsburg ist kein politisch relevantes Thema mehr“, sagt Politologe Peter Hajek. Auch die Kosten blieben überschaubar: Der Einsatz von 400 Polizisten in Wien kostete 100.000.- Euro. Die 130 Mann des Bundesheers marschierten freiwillig auf. Die gesamte Begräbnis-Zeremonie sowie die Überführung der Särge hat die Bestattung Wien übernommen. Auftraggeber war die Familie Habsburg. Die 3.500 Gäste des Abschiedes (Schützen, Burschenschaften etc.) bezahlten ihre Abreise selbst.