Biofluoreszenz

Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres

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Gruseliges Leuchten: Fluoreszierende Skorpione im Haus des Meeres 

Seit kurzem begeistert ein faszinierendes Naturphänomen die BesucherInnen des Haus des Meeres: In der Tropfsteingrotte im 8. Stock sind nun asiatische Thaiskorpione (Heterometrus spinifer) zu bestaunen, die unter Schwarzlicht in einem intensiven blau-grünen Schimmer aufleuchten. Die rund 12cm großen Skorpione beeindrucken nicht nur durch ihr imposantes Erscheinungsbild, sondern auch durch ihre Biofluoreszenz. Dabei absorbiert das Exoskelett der Tiere kurzwelliges UV-Licht und wandelt es in ein für uns Menschen sichtbares Licht um. Dieses verblüffende Schauspiel sorgt für eine mystische Atmosphäre und macht die Tropfsteingrotte zum "gruseligsten Ort" im Haus des Meeres.

Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres
© Jeff Schreiner
× Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres

Asiatische Thaiskorpione (Heterometrus spinifer) leuchten intensiv unter Schwarzlicht. Die Tiere sind seit neuestem im Haus des Meeres im 8. Stock in der Tropfstreingrotte zu finden. 

Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres
© Jeff Schreiner
× Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres

Ihre kräftigen Greifzangen und der langgestreckte, behaarte Stachel verleihen ihnen eine eindrucksvolle Gestalt. Trotz ihrer bedrohlichen Optik sind sie für uns Menschen eher ungefährlich und greifen nur bei Gefahr an.

Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres
© Jeff Schreiner
× Leuchtende Skorpione im Haus des Meeres

Ein asiatischer Thaiskorpion (Heterometrus spinifer) bei Tageslicht. Ihre kräftigen Greifzangen und der langgestreckte, behaarte Stachel verleihen ihnen ein eindrucksvolles Erscheinungsbild. 


Das Leuchten der Skorpione ist seit langer Zeit bekannt, doch der genaue Nutzen bleibt unklar. "Es gibt viele Hypothesen über die Funktion der Fluoreszenz", erklärt Jeff Schreiner, zuständiger Kurator im Haus des Meeres. „Einige Forschende vermuten, dass sie als Schutz vor UV-Strahlung dient, andere sehen darin eine Strategie zur Anlockung von potenziellen Paarungspartnern oder zur Abwehr von Prädatoren. Ob diese Vermutungen jedoch zutreffen, ist nach wie vor Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen."

Die Biolumineszenz ist ein weit verbreitetes Phänomen in der Tierwelt. Viele Tierarten nutzen das Leuchten als Kommunikationsmittel: Ein bekanntes Beispiel sind Glühwürmchen. Tiefseebewohner wie der Anglerfisch wiederum nutzen diesen Trick, um Beute anzulocken. Einige Quallenarten erzeugen faszinierende Lichtspiele, die zur Verteidigung eingesetzt werden.

Die Fluoreszenz, die Skorpione unter Schwarzlicht erstrahlen lässt, bleibt somit ein faszinierendes Rätsel. Für die BesucherInnen im Haus des Meeres ist sie jedoch in jedem Fall ein visuell beeindruckendes Erlebnis, das zum Staunen und Entdecken einlädt.

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