42. Auflage
"Licht ins Dunkel": 5,8 Mio. Euro Spenden
25.12.2014
ORF: Durchschnittliche Höhe betrug 13 bis 15 Euro
Fast 5,8 Millionen Euro haben die Österreicher bis zum Ende der ORF-Spendengala für "Licht ins Dunkel" gespendet, wie der ORF Donnerstag früh in einer Aussendung mitteilte. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt rund 5,5 Millionen Euro gewesen. Wie Sissy Mayerhoffer, die im ORF für "Licht ins Dunkel" zuständig ist, mitteilte, betrug die durchschnittliche Spendenhöhe 13 bis 15 Euro.
2013 seien es im Schnitt zehn Euro gewesen, sagte Mayerhoffer in der Nacht im ORF-Radio. Konkret konnten bei der insgesamt 42. Aktion von "Licht ins Dunkel" und der 37. Fernsehsendung am Heiligen Abend im ORF bisher laut ORF 5.789.387,97 Euro gesammelt werden. Nicht nur im ORF-Zentrum in Wien, auch in allen ORF-Landesstudios herrschte "Licht ins Dunkel"-Hochbetrieb und das Spendensammeln dominierte die regionalen Radio- und Fernsehprogramme. Aber auch ORF.at, ORF TELETEXT und die Radioprogramme Ö1, Ö3 und FM4 standen im Zeichen von "Licht ins Dunkel".
Marathonsendung
Mit Start der "Licht ins Dunkel"-Vormittagssendung in ORF 2 ging am Salzburger Kapitelplatz eine andere Marathonsendung zu Ende: live aus Salzburg meldeten sich Andi Knoll, Robert Kratky und Gabi Hiller, um das Ergebnis ihrer 120-Stunden-Wunschmusiksendung bekannt zu geben: für stolze 617.582 Euro hat die Ö3-Gemeinde Musikwünsche bestellt und dabei gleichzeitig für den "Licht ins Dunkel"-Soforthilfefonds gespendet. Gemeinsam mit dem Ergebnis der diesjährigen Ö3-Wundertütenaktion für "Licht ins Dunkel" konnte Ö3-Chef Georg Spatt aus der "Wunschhütte" stolz den Scheck mit der Gesamtspendensumme der Ö3-Aktionen in Höhe von 1.075.582 Euro präsentieren.
Zur Mittagszeit, die punkt 12.00 Uhr mit dem Angelusläuten eingeläutet wurde, stellte sich als erster unter den Gästen Kardinal Christoph Schönborn ein. Auf die Frage nach der Bedeutung der christlichen Herbergssuche in der heutigen Zeit, betonte der Kardinal: "Das Flüchtlingsthema beschäftigt weite Teile der Welt, es ist eines der Dramen unserer Zeit." Im Hinblick auf den anhaltenden Konflikt in Syrien, unterstrich Schönborn: "Ich bin unserer Bundesregierung sehr dankbar, dass hier die Initiative gestartet wurde, Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Wir bemühen uns gemeinsam - die Kirchen, die öffentlichen Stellen, die Caritas -, um diesen Menschen, die aus ganz bedrängten Situationen kommen, in Österreich eine Herberge zu schaffen."
Schirmherr dabei
Traditionsgemäß kam auch der Schirmherr von "Licht ins Dunkel", Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, gemeinsam mit seiner Frau Margit, in die "Licht ins Dunkel"-Weihnachtssendung, um persönlich am Spendentelefon mitzuhelfen. Auf die Frage nach der Weihnachtsstimmung, angesichts der vielen Konflikte in der Welt - Stichwort Ukraine, Syrien, IS-Terror -, meinte das Staatsoberhaupt: "Sie haben Recht, dass die Probleme in den letzten Jahren leider größer geworden sind in verschiedenen Teilen unseres Planeten, auch in Europa. Ich glaube, Weihnachtsstimmung ist nicht eine Frage der Konjunktur und eine Frage des Wohlbefindens, sondern etwas, was mit der Natur des Menschen zusammenhängt, unabhängig vom politischen Geschehen."
Weihnachtsstimmung habe es immer gegeben, auch in schlechteren Zeiten, meinte Fischer laut Aussendung des ORF. Margit Fischer, selber Schirmfrau der Volkshilfe, betonte generell die Bedeutung karitativer Bemühungen, etwa auch die der Volkshilfe in Österreich, aber auch - gemeinsam mit der Concordia -, in der Republik Moldau, wo beide Organisationen engagiert seien, "um jungen Menschen eine Ausbildung und eine Zukunft zu geben."
Faymann nachdenklich
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) meinte im Jahresrückblick: "Es ist eine Zeit, in der in Europa mehr als 26 Millionen Menschen arbeitslos sind. Wir sind in Europa in einer Krise, aus der wir auch nicht so leicht herauskommen. In Österreich ist vieles besser, aber auch nicht alles in Ordnung. Aber ich bin überzeugt: wir Österreicherinnen und Österreicher sind stark - wir haben weniger Arbeitslose als andere, wir sind stark in der Wirtschaft -, und kommen aus dieser Krise auch wieder heraus. Meine Aufgabe ist es, diese Stärken, die Österreich hat, zu betonen. Wir müssen schauen, dass alles gerechter und fairer wird und das man die Kraft dort einsetzt, wo es am wichtigsten ist.", betonte Faymann.
Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) unterstrich das Miteinander und begrüßte in diesem Zusammenhang auch die Einigung in der Bundesheer-Spardebatte: "Wir haben zwar gestern die Bundesheer-Reform abgesegnet, aber ich glaube, wir müssen einige Themen weiterbringen. Denn es ist wichtig, wenn es der Bürger in Krisenzeiten merkt, dass die Regierung arbeitet." Den Gedanken an Neuwahlen wies der Vizekanzler von sich, denn gute Umfragewerte allein seien schön, aber nicht alles: "Man muss sie dann mit harter Arbeit unterlegen", so Mitterlehner.
Der Bundesparteiobmann der FPÖ, Heinz Christian Strache, begrüßte gleichfalls die Einigung der Koalitionsparteien in Sachen Österreichisches Bundesheer: "Es ist schön, dass es einmal eine Einigung gegeben hat auf Regierungsebene. Der Wunsch nach Weihnachtsfrieden dürfte offenbar da sein in der Bundesregierung." Im Hinblick auf andere Themen, wie etwa der Steuerreform, meinte der FPÖ-Obmann aber, dass der Weihnachtsfriede der Koalition auch bald vorbei sein könnte.
Werner Kogler mahnte
Werner Kogler, stellvertretender Klubobmann der Grünen, mahnte hinsichtlich des 30-Jahr-Jubiläums der Au-Besetzung und nach seinem heutigen Hainburg befragt: "Es verschiebt sich natürlich - aber generell geht es natürlich noch immer um die Rettung des Planeten. Das manifestiert sich in vielen Fragen. Eine der wichtigsten in Europa ist sicher die Zurückdrängung der Verschlechterung durch das Handelsabkommen TTIP mit den USA.", so Kogler.
Beate Meinl-Reisinger, stellvertretende Vorsitzende der NEOs, betonte: "Unser Herzensanliegen ist Bildung, Bildung, Bildung. Es gibt so viele engagierte Lehrer/innen und Direktor/innen in unserem Land. Aber in diesem engen Konzept der Schulverwaltung ist wenig möglich. Hier müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen." Ing. Waltraud Dietrich, geschäftsführende Klubobfrau des Team Stronach, meinte: "Ich bin sehr zuversichtlich, was das Jahr 2015 betrifft, weil es gibt viele Menschen, die unserer Bewegung zu Stärke verhelfen wollen."
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz fokussierte im Hinblick auf die Herausforderungen 2015: "Wir haben ganz viele Highlights aus den Bereichen Sport, Unterhaltung, Kultur und Information - aber der Songcontest ist natürlich etwas ganz Besonderes. Es ist eine ganz große Veranstaltung, wo wir als ORF für Österreich auch eine Visitenkarte abgeben wollen. Wir werden einen Songcontest machen, auf den die Österreicher/innen stolz sein können und der Europa beeindrucken wird."
ESC-Motto
Zum ESC-Motto "Building Bridges", meinte Wrabetz: "Wir sehen es als unsere Aufgabe, Menschen miteinander zu verbinden. Der Songcontest ist so eine Veranstaltung, wo wir ganz Europa über das Thema Musik verbinden werden. ,Licht ins Dunkel ist ein Thema, wo wir Menschen verbinden, die über die Brücke ORF ihre Spendenbereitschaft und Solidarität unter Beweis stellen können." Sissy Mayerhoffer, Leiterin des ORF-Humanitarian Broadcasting, unterstrich die Bedeutung der Barrierefreiheit im Zusammenhang mit dem kommenden Großereignis, das der ORF für die Gruppe der Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen mit Audiokommentar, Untertiteln und in Gebärdensprache übersetzt ausstrahlen wird. Mayerhoffer: "Wir werden jeder Community das bieten, was sie benötigt!"
Nicht nur Politik und Religion - zum interkonfessionellen Dialog trafen einander bereits am Vormittag Dompfarrer Toni Faber, der evangelische Oberkirchenrat Prof. Karl Schiefermair, Gemeinderabbiner Mag. Schlomo Hofmeister und Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs -, auch Vertreter aus Kultur, Wirtschaft, Sport, Sponsoren, Prominente und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres vereinten sich an diesem Tag wieder für die ORF-"Licht ins Dunkel"-Sendung und eine gute Sache.