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Bahnstreik legt Zugsverkehr in Österreich lahm

28.11.2022

Seit Mitternacht stehen die Züge in Österreich still. 

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© APA/ALEX HALADA
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Ein Eisenbahner-Streik legt seit Mitternacht den Zugsverkehr in Österreich still. Nachdem sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter am Sonntag auch in einer fünften Verhandlungsrunde nicht auf einen neuen KV-Abschluss einigen konnten, macht die Gewerkschaft vida nun mit einem eintägigen Warnstreik Druck. Am Dienstag sollen der Personen- und Güterverkehr laut ÖBB mit Betriebsbeginn wieder aufgenommen werden, vereinzelte Ausfällen oder Verspätungen könnte es aber noch geben.

 Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich rund 8.000 Personen- und Güterzüge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert. In der Nacht von Sonntag auf Montag konnte nach Auskunft der ÖBB jeder Zug noch an seinen Zielbahnhof gefahren werden. Es habe demnach auch keine gestrandeten Reisenden gegeben. Aufgrund der vorausschauenden Kundeninformation der vergangenen Tage sei Montagfrüh auch die Lage an den Bahnhöfen ruhig gewesen. Die ÖBB informieren über die Auswirkungen des Warnstreiks oebb.at/streik, auf Social Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft SCOTTY.

Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) erklärte, in Österreich sei es Tradition, dass sich die Bundesregierung nicht in Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einmischt. "Ich darf aber meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass die Verhandler rasch auf eine Einigung kommen, die Kunden verlassen sich auf den öffentlichen Verkehr", sagte sie: "Als Ministerin, die Strukturen für eine umweltfreundliche Mobilität propagiert, blutet mir das Herz bei jedem Tag an dem der öffentliche Verkehr nicht zur Verfügung steht."

Gewerkschaft nennt Streik einen Erfolg

Angesichts der Inflation von 11 Prozent fordern die Eisenbahn-Mitarbeiter Lohnerhöhungen von durchschnittlich 12 Prozent, wobei eine Mindesterhöhung des KV- oder Ist-Lohnes um 400 Euro gefordert wird. Nachdem die Arbeitgebervertreter bis Sonntag nur 8,4 Prozent, bzw. eine Mindesterhöhung von 208 Euro angeboten hatten, wurden die Verhandlungen am Wochenende vorerst ohne neuen Gesprächstermin abgebrochen.

Für Gerhard Tauchner, Chefverhandler der Eisenbahner-Gewerkschaft, ist der Streik durchaus ein Erfolg, wie sich Journalisten am Wiener Standort Matzleinsdorfer Platz überzeugen konnten. Unterstützung gab es für die Eisenbahner auch von den Klimaaktivisten Fridays for Future, die danach mit einigen Eisenbahnern zur Wirtschaftskammer weitergezogen sind, teilten die Aktivisten in einer Aussendung mit. Nach internen Abstimmungen werde man weitere Verhandlungen führen, heißt es aus der Gewerkschaft.
  

oe24 berichtet LIVE über das Verkehrschaos in Österreich

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