Hunderte Ärzte und Krankenpfleger versammelten sich vor dem Spital und forderten: "Rettet das Böhler!"
Wien. In Wien protestiert heute der Betriebsrat gegen die vorübergehende Schließung des Traumazentrums Wien-Brigittenau – besser bekannt als Lorenz-Böhler-Spital. Die AUVA will bau- und brandschutztechnische Maßnahmen durchführen. Laut einem Sachverständigen ist eine rasche Absiedlung nötig, da die Mängel im Bereich Brandschutz groß sind. Belegschaftsvertreter protestieren jedoch gegen das Vorgehen. Sie bezweifeln, dass die Schließung so rasch erfolgen muss.
Brandschutz-Mängel
Die eklatanten Brandschutz-Mängel wurden laut dem Gutachter erst vor wenigen Wochen festgestellt. Die Absiedlung soll bis April erfolgen. Bis dahin hält die Berufsfeuerwehr Wien beim Spital Bereitschaft. Die stationären Leistungen werden während der Schließung im AUVA-Traumazentrum Meidling und im AKH Wien erbracht. Laut AUVA laufen zudem Gespräche mit der Stadt Wien, um weitere Kapazitäten zu sichern. Eine Streichung von Stellen sei nicht geplant, wurde beteuert.
Hunderte Mitarbeiter bei Protest
Nach Ansicht der Personalvertretung wäre eine längere Übergangsfrist möglich. Auch die Einholung weiterer Gutachten, um zu prüfen, ob die Schließung tatsächlich unabdingbar ist, wurden zuletzt verlangt. Protestiert wurde ab 8.30 Uhr vor dem Haupteingang. GPA-Vorsitzenden Barbara Teiber sowie von Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart hielten Reden. Hunderte Mitarbeiter des Spitals versammelten sich. Dr. Heinz Brenner, Unfallchirurg am Lorenz-Böhler-Spital, eröffnete die Betriebsversammlung und sagte, dass es für ihn nie vorstellbar gewesen sei, dass dieses Haus jemals geschlossen werden würde. "Ich glaube, wir sind das beste Team im besten Spital der Welt", so Brenner.