An Ofen gefesselt: Erwin S. lag tot in seiner brennenden Wohnung.
OÖ. Ein Feuerwehreinsatz enthüllte das grausame Finale einer menschlichen Tragödie: Als die Retter in Steyr Sonntagabend um 22 Uhr eine brennende Wohnung im Stadtteil Tabor stürmten, fanden sie den Mieter tot und gefesselt vor. „Ein Brandsachverständiger sollte sofort nach Spuren eines Brandbeschleunigers suchen, zugleich ordneten wir die Obduktion an“, so Guido Mairunteregg von der Staatsanwaltschaft Steyr.
Während die Suche nach Spuren an der Leiche von Erwin S. (43) bis zum Abend noch lief, wurden die Ermittler andernorts fündig. Sie fanden die Handtasche einer Frau, darin: Einfüllstutzen für Benzinkanister. Zudem half Kommissar Zufall: Ein Nachbar sah eine junge Frau kurz vor und nach dem Feuer das Haus betreten. Als er auch noch den Vornamen kannte, schwante den Ermittlern etwas. Die Ahnung führte die Fahnder in eine Linzer Wohnung, wo ihnen eine 24-Jährige gegenübertrat – mit derselben Kleidung, die auch der Nachbar beschrieben hatte.
„Ihr wurde Blut abgenommen, um auf Rauschmittel zu testen, dann kam sie in U-Haft“, so Mairunteregg. Weder zur Kripo noch zum Haftrichter sagte sie ein Wort. Die junge Frau soll sich seit einiger Zeit mit Erwin S. getroffen haben. Der war seit 2007 geschieden und seit einem Arbeitsunfall Frühpensionist. Er wird als liebevoller Vater beschrieben, zudem engagierte er sich freiwillig im örtlichen Altendienst. Was ihm fehlte, war „Glück zu zweit“, auf Partnerbörsen war er auf der Suche. Ob er dort auf die Verdächtige stieß, ist offen. „Aber wir haben die Richtige“, sagt ein Ermittler.
(bom)