Schwere Vorwürfe
Lucas-Vater greift Politiker an
18.11.2007
In der TV-Diskussion „im ZENTRUM“ trafen Politik, Behörde und Betroffene im Fall Luca aufeinander. Baby-Mord wird zum Politikum.
"Warum ist eine dringend Tatverdächtige noch nicht einmal ordentlich verhört worden und sitzt auch nicht in U-Haft?“ Bernhard Haaser, der Vater des zu Tode misshandelten Luca G., geht in die Offensive. In der gestrigen TV-Diskussion "im ZENTRUM" brachte er Melanie G., Lucas Mutter, ins Spiel.
Aber nicht nur sie. "Ich fordere die Politik wirklich auf, Lösungen für die Kinder, die in Zukunft misshandelt werden und die Schutz brauchen, anzubieten. So wie mein Luca Schutz gebraucht hätte", sagt Haaser. Eine Frage, die sich direkt an den Tiroler Soziallandesrat Hannes Gschwentner richtete.
Drama des Kindes
Wie ÖSTERREICH berichtete, wurde der 17 Monate
alte Bub am 1. November mit Atemstillstand ins Spital in Mödling
eingeliefert, wo er am 3. November verstarb. Seitdem sitzt der neue Freund
der Mutter Melanie G. in Korneuburg in Untersuchungshaft, leugnet aber nach
wie vor, mit dem Tod des Kindes etwas zu tun zu haben. Und das, obwohl das
Obduktionsergebnis eindeutig "Fremdverschulden" ergeben hat. Luca wurden so
lange Mund und Nase zugedrückt, bis der kleine Körper aufhörte zu atmen.
Das traurige Ende eines traurigen Lebens, denn sein Martyrium dauerte viele Monate. Immer wieder wurde der Bub in Spitäler in Tirol (dort lebt die Mutter) und Niederösterreich (dort wohnt ihr neuer Freund) eingeliefert. Gebrochene Arme, Hämatome am ganzen Körper, Narben, die man sehen konnte. Und obwohl die Krankenhäuser die Behörden über den Zustand des Kindes informiert hatten, sah man bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in Schwaz keinen Grund, der offenbar überforderten Mutter das Kind wegzunehmen.
Anzeige
Jetzt überlegt Bernhard Haaser mit seinem Innsbrucker
Anwalt, wie eine Anzeige, die er bei der Staatsanwaltschaft einbringen
möchte, lauten soll. SPÖ-Landesrat Gschwentner will diese Untersuchung zu
unterstützen. Luca wird dadurch nicht mehr lebendig, aber sein Vater
will dennoch "Gerechtigkeit".