Drogenboss getötet

Macheten-Mord: Einer nimmt alles auf seine Kappe

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Beim Prozess gegen vier junge Algerier, allesamt Dealer, die ihren Banden-Chef  (31) gemeinschaftlich gemeuchelt und hingerichtet haben sollen, bekennt sich nur einer schuldig. Und hält damit wohl auch für die anderen den Kopf hin.

Wien. "Djaafar (Anm. das Mordopfer) war ein gefährlicher Verbrecher", beginnt der 22-Jährige vor Gericht seine Beschuldigteneinvernahme. Er habe für ihn Drogen verkauft und dabei im Schnitt 70 Euro am Tag verdient. Er habe anfänglich sogar bei dem 31-Jährigen gewohnt, sei dann aber ausgezogen, weil ihn der Mann angeblich ständig beschimpft, beleidigt und bedroht habe. Außerdem hätten Freunde von Djafaar H. seinem Bruder in der Heimat Drogen untergejubelt, sodass der Bruder zu Unrecht in Algerien zu zehn Jahren Haft verurteilt worden sei.

Märchen von explodierter Selbstverteidigung

Danach werden die Aussagen des Streetrunners der einst fünfköpfigen Drogemnbande, der alle Schuld auf sich nimmt, immer phantasievoller und absurder: Mitnichten habe man ihm eine Falle gestellt.  Vielmehr sei Djaafar H. bei der nächtlichen Begegnung am 20. April 2023 mit einem Pfefferspray und einem Schwert auf diesen zugelaufen und hätte "Ich werde dich töten!" gerufen.

Weiter in der Märchenstunde: Danach will der  22-Jährige nur dem Schlag ausgewichen sein. Als der Boss der wegen Gelddifferenzen plötzlich heftig zerstrittenen Clique ihn auch noch mit Pfefferspray einsprühte, sei er "explodiert". "Ich bin zu ihm hin und habe zurückgeschlagen. Es tut mir leid. Ich bereue die Tat. Wäre es mir möglich, würde ich ihn aus dem Grab zum Leben erwecken." 

 

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Die Tatwaffe: eine 70 cm lange Machete.

© LPD Wien
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"Andere waren gar nicht beteiligt"

Den Grund, weshalb er sich mit einer Machete per Taxi von seiner Adresse im dritten Bezirk zur Jägerstra0ße im 20. Bezirk bringen hatte lassen, konnte der 22-Jährige auf Frage des beisitzenden Richters nicht wirklich beantworten. Die Machete habe er in seiner Wohnung vorgefunden, als er dort eingezogen sei, behauptet der Angeklagte. Während des Zuschlagens sei ihm "schwarz vor den Augen" gewesen. "Da haben Sie aber ziemlich gut getroffen, wenn das so war", bemerkte dazu die Staatsanwältin.

Am Ende versichert der junge Algerier, der sein Gesicht zumeist hinter einem Schulheft verdeckt, in bester Organisierter-Kriminalitäts-Manier, dass die anderen drei Angeklagten an der Tat nicht beteiligt gewesen waren und "nichts gemacht" hätten. 

Der spektakuläre Prozess ist auf vier Tage anberaumt.

 

 

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