Weil er Freundin einem Martyrium aussetzte, steht junger Mann vor Gericht.
Dieser Fall ist alles andere als alltäglich, die Details der Anklage verschlagen einem die Sprache: Perfide und brutal soll ein 22-Jähriger in der Nacht zum 1. November seine damalige Freundin gequält haben. Angeklagt ist er heute am Landesgericht Linz der Körperverletzung und schweren Nötigung, es drohen bis zu fünf Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Cognac, Sirup und Mehl über sie geschüttet
Zwei Stunden lang wird Richterin Martina Ganglberger-Roitinger das Geschehen jener Nacht aufarbeiten – eine Nacht, die für ein junges Mädchen in Traun (OÖ) zur Hölle auf Erden wurde. Laut Staatsanwalt wird seinem 22-jährigen Freund vorgeworfen, das Mädchen neun Stunden lang malträtiert zu haben. Über das genaue Motiv ist nichts bekannt. Was folgte, war jedoch ein Gewaltexzess: So soll der junge Mann seine Freundin in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt haben, dann fiel er laut Anklage über sie her. Er riss ihr die Kleider vom Leib, dann schlug er immer wieder wie von Sinnen auf die Nackte ein – Stunde für Stunde. Zudem soll er sie mit Cognac übergossen und danach einen Beutel voll Mehl über sie geschüttet haben. Auch Sirup leerte er über seine Lebensgefährtin. So verunstaltet, habe das Mädchen schließlich auf allen vieren die Wohnung putzen müssen.