Davud Delic wurde ermordet, weil er tschetschenischen Dealern in die Quere kam.
Der Mord am Besitzer des legendären Scotch Club in der City ist weiter ungeklärt. Doch inzwischen zeichnet sich das Motiv ab: Der Serbe Davud Delic (50) soll im Zuge eines Drogenkriegs zwischen Tschetschenen und Serben vor seinem Wohnhaus in der Kafkastraße in Wien-Leopoldstadt erschossen worden sein.
Im Zentrum steht der Scotch Club, der in den 70er-Jahren ein Treff der Schickeria war, in den vergangenen Jahren aber nur noch vor sich hindümpelte. Delic kaufte sich vor zwei Jahren für 300.000 Euro in das Lokal ein. Die Summe musste er sich von einem Bekannten ausleihen. Weil die Geschäfte schlecht liefen, ließ er sich auf einen Deal mit Tschetschenen ein: Dafür, dass er seinen Club als Drehscheibe für Kokain-Verkäufe zur Verfügung stellte, ließ er sich bezahlen.
Davud Delic hatte die falschen Partner gewählt
Doch dem schillernden Geschäftsmann, der offiziell ein Bauunternehmen führte, einst wegen Betrugs für drei Jahre im Gefängnis saß und über beste Verbindungen ins Rotlichtmilieu verfügte, reichte das nicht. Das gleiche Geschäft wie mit den Tschetschenen ging er offenbar mit einer Serben-Bande ein. Auch sie zahlte Delic und nutzte den Scotch Club als Drogenmarktplatz.
Mit seinem Doppelspiel geriet der 50-Jährige offenbar zwischen die Fronten, die Tschetschenen wollten sich das Geschäft nicht kaputtmachen lassen. „Die haben einen Auftragskiller engagiert, der längst über alle Berge ist“, sagt ein Insider.