"Es geht ihr nicht gut"

Mama bei Eis-
Baronin 
in Zelle

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Nach Gefängnisbesuch war Mutter der mutmaßlichen Mörderin geschockt. 

Zwei Stunden durfte Angela Z. (58) gestern bei ihrer Tochter Goidsargi Estibaliz C. im Frauengefängnis von Triest bleiben: „Es sind viele Tränen geflossen“, sagte Anwalt Luca Beorchia danach zu ÖSTERREICH (siehe Interview). Angela Z. war geschockt über den Zustand ihrer Tochter, der Doppelmord vorgeworfen wird (es gilt die Unschuldsvermutung): „Sie ist so abgemagert, es geht ihr nicht gut, klagte die Mutter“, schildert der Anwalt.

Die mitgebrachten Lebensmittel durfte die Frau ihrer Tochter nicht überreichen, weil sie schon einmal Essen geschickt hatte. Für kommenden Dienstag haben sich der Bruder sowie der Vater der Eissalonbesitzerin, ein Schriftsteller, angekündigt.

Freund darf nicht zu ihr: Auch Telefonate untersagt
Der Lebensgefährte der 32-Jährigen darf hingegen nicht zu seiner Freundin – nicht einmal telefonieren sei erlaubt, weil dies die Ermittlungen gefährden könne, so Richterin Gloria Carlesso. Die Tatsache, dass die Spanierin von ihrem Lebensgefährten Roland H. im zweiten Monat schwanger ist, sei kein Argument: „Das sieht das italienische Recht so vor“, sagt Anwalt Beorchia.

Auslieferung nach Wien frühestens in einer Woche
Wann und ob die Spanierin nach Österreich ausgeliefert werden soll, wird am kommenden Montag entschieden: „Gemeinsam mit meinen beiden österreichischen Kollegen werde ich bei der Anhörung über ihre Auslieferung dabei sein“, sagt Anwalt Beorchia. Sollte Richterin Carlesso keine Einwände haben und schon am Montag entscheiden, wird es noch rund fünf weitere Tage dauern, bis Estibaliz tatsächlich überstellt wird: „Es wäre gut, käme meine Klientin rasch nach Wien“, sagt Advokat ­Beorchia, „in Österreich sind die Haftbedingungen für schwangere Frauen einfach besser als in Italien.“

ÖSTERREICH-Interview mit Anwalt Luca Beorchia:

ÖSTERREICH: Erstmals durfte gestern Angela Z. ihre Tochter im Gefängnis besuchen…

Luca Beorchia: Es ist für sie ein sehr aufwühlender, schwieriger Besuch. Sie ist allein mit dem Auto aus Barcelona angereist. Zwei Stunden konnte sie sich dann mit ihrer Tochter unterhalten, es ist ein sehr intensives Gespräch gewesen mit vielen Emotionen und Tränen auf beiden Seiten. Sie war geschockt über den physischen und psychischen Zustand ihrer Tochter, geradezu entsetzt: ,Sie ist so abgemagert‘, hat sie nachher gesagt.

ÖSTERREICH: Wie hat die Mutter nach dem Besuch gewirkt?

Beorchia: Erschlagen, müde, traurig, fast verzweifelt. Es ist für beide Frauen ein offensichtlich sehr, sehr anstrengendes und schwieriges Gespräch gewesen. Das kann wohl jede Mutter nachvollziehen, die ihre Tochter in so einem Umfeld sehen muss.

ÖSTERREICH: Ursprünglich wollte auch der Lebensgefährte von Estibaliz nach Triest kommen

Beorchia: So war es geplant, aber er blieb in Wien, Richterin Gloria Carlesso hat für ihn keine Besuchserlaubnis erteilt, das hat formale Hintergründe. Dass Estibaliz von ihm im zweiten Monat schwanger ist, spielt keine Rolle.

ÖSTERREICH: Wann wird sie nach Wien überstellt?

Beorchia: Hoffentlich rasch, die Haftbedingungen in Wien sind besser.

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