Enthaftet

Mama- Mord: Verdächtiger wieder frei

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Der Mord an Brigitte G. – nur ihr sechs Monate altes Baby war Zeuge der Bluttat – wird zum totalen Krimi. Der Hauptverdächtige hat ein Alibi.

Freitag wurde der Kindsvater, erneut bis in die Abendstunden einvernommen. Doch auch beim vierten Verhör blieb Karl P. (Name von der Red. geändert) eisern bei seinen Aussagen, „am fraglichen Tag nicht in der Nähe des Julius-Tandler-Platzes geschweige denn in Bettinas Wohnung“ gewesen zu sein.

Bluttat geschah am helllichten Tag
Minutiös zählte der Zimmermann aus dem Raum Tulln dann auf, wo er sich am vergangenen Mittwoch zwischen 10 und 16 Uhr aufgehalten hat. Wie die Polizei rekonstruieren konnte, geschah in dieser Zeit die schreckliche Bluttat. Den Zeitraum ergab die Obduktion. Außerdem hatte das Mordopfer Bettina G. (38) am Vormittag noch Kontakt zu Freunden – am Abend dann alarmierte ihre besorgte Mutter die Polizei.

Doch Karl P., der von mehren Seiten sofort als Verdächtiger genannt wurde, hat für die ganze Zeit ein Alibi. Dabei präsentierte er den Ermittlern, dass er teils gar nicht in Wien, teils doch bei Kunden in der Bundeshauptstadt war. Dann wieder war er einkaufen bei einem Lebensmittelgeschäft in einem anderen Bezirk als dem Neunten, wo Bettina G. wohnt.

Sein Handy liefert Zimmermann das Alibi
Die Polizei rekonstruierte mit den technischen Hilfsmitteln, die ihnen heutzutage zur Verfügung stehen, das Zeit-Weg-Diagramm. Und siehe da: Wenn der Verdächtige nicht einen Komplizen mit seinem Handy losgeschickt hat und seine Termine erledigen ließ, hat Karl P. wirklich ein lückenloses Alibi.

Da die Ermittler außerdem kein Geständnis bekamen, keine Tatwaffe mit etwaigen Spuren des Verdächtigen oder Blutspritzer auf dessen Kleidung fanden, mussten sie ihn Freitagnacht wieder laufen lassen.

Doch wieso war Karl P. ins Visier geraten? So soll es seit der Geburt des kleinen Felix zwischen Bettina G. und Karl P. (der mit einer anderen Frau verheiratet ist) Zoff gegeben haben. Meistens ging es um Unterhaltszahlungen, wegen derer auch vor Gericht gestritten wurde. Vor zwei Jahren hatten sie sich kennengelernt. Aus dem One-Night-Stand wurde eine Affäre. Doch zuletzt wollte Karl P. wieder zu seiner Ehefrau zurück, der er alles gebeichtet hatte.

Polizeisprecher Roman Hahslinger: „Wer auch immer der wahre Täter ist, das Opfer muss ihn gut gekannt haben. Es gab weder Einbruchs- noch Kampfspuren. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin.“

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