Rumäne verkraftete nicht, dass seine Freundin als Prostituierte arbeitete.
Wien. Es war eine explosive Mischung, die sich am 30. März in Wien-Hernals entlud: Nachdem er lange von ihren Einkünften als Prostituierte gelebt hatte, machte der 39-jährige Marian M. seiner Freundin Florica G. plötzlich eine Eifersuchtsszene und wollte sie zwingen, ihren Job aufzugeben.
Daraufhin versuchte die Frau, ihren Geliebten aus der Wohnung zu werfen – doch der Griff zum Messer. Die 40-Jährige erlitt neun Stiche und überlebte knapp.
„Erschrecken“.
„Ich wollte nur, dass sie aufhört und
still ist. Da habe ich auf sie eingestochen. Aber nur, um sie zu
erschrecken“, verantwortete sich Marian M. Mittwoch im Landesgericht. Das
„Erschrecken“ endete mit Wunden in Brust, Kopf sowie Hals und enormem
Blutverlust. Während der Messermann floh, brach Florica G. auf der Straße
zusammen.
Liebe.
Das Opfer – die Rumänin sitzt derzeit in ihrer Heimat
wegen Diebstahls in Haft – wurde bei der Verhandlung per Videokonferenz
befragt – und sorgte für Erstaunen: „Ich habe ihn angegriffen, das alles ist
meine Schuld“, so die Aussage der Frau, die im selben Atemzug dem Mann, der
sie beinahe ermordete, ihre Liebe gestand: „Du bist der Mensch meines
Lebens, ich will dich unbedingt heiraten.“
Tattoo.
Dann erklärte sie, Marian M. – dessen Namen sie nun als
Tattoo über beide Brüste trägt – habe eigentlich nur zum Messer gegriffen,
weil sie ihn attackiert hätte. In Notwehr sozusagen. Die Geschworenen
glaubten den Liebesschwüren nicht, eher, dass die Frau bestochen oder unter
Druck gesetzt worden ist. Daher „schuldig des Mordversuchs“, 15 Jahre Haft.
Das Urteil ist rechtskräftig.