Die Zahl der Masernfälle steigt immer weiter an. Inzwischen wurde auch in Salzburg der erste bestätigte Masernfall gemeldet. Betroffen ist ein 6-jähriger Bub.
Heuer finden sich mit Stand 13. Februar schon 75 bestätigte Masern-Fälle im epidemiologischen Meldesystem (EMS). Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden in Österreich lediglich 25 Fälle von Masern gemeldet, in den Jahren 2021 und 2022 jeweils ein Fall. Im vergangenen Jahr wurde laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aber wieder ein Aufflammen von Maserninfektionen verzeichnet und es wurden 186 Fälle gemeldet.
Die steigenden Masernfälle in Österreich sind auf die sinkenden Durchimpfungsraten zurückzuführen. Inzwischen ist auch in Salzburg der erste bestätigte Masernfall gemeldet worden. Betroffen ist ein 6-jähriger Bub. Der Laborbefund habe am Dienstag den Nachweis der hoch ansteckenden Krankheit erbracht, berichtet die Stadt Salzburg in einer Aussendung. Sein 1-jähriger Bruder habe mittlerweile Fieber. Die Eltern seien noch symptomfrei.
Aufruf an Eltern des Kindergartens Froschheim
Der 6-jährige Bub besucht den Kindergarten Froschheim in der Haunspergstraße (Nähe Plainstraße). Zuletzt anwesend war er dort vor einer Woche. Alle Eltern wurden vom Kindergartenreferat der Stadt informiert und aufgerufen den Impfstatus ihrer Kinder und ihren eigenen zu überprüfen. Das Gesundheitsamt bietet ihnen heute und morgen von 8 bis 16.30 Uhr Impfungen in der Schwarzstraße 44 an. Der Impfstatus des pädagogischen Personals vor Ort wurde kontrolliert und ist gut.
"Ganz wichtig: Masern sind eine schwere Allgemeinerkrankung. Das wird häufig unterschätzt. Sicher ist nur, wer laborbestätigt das Virus hatte, über Antikörper verfügt oder wer nachweislich zweimal geimpft ist. Alle anderen sind nicht ausreichend geschützt! Und: Die Impfung gibt’s für alle gratis beim Gesundheitsamt (Tel. 0662/8072-4848), beim Hausarzt (mit Ersatzgutschein des Landes) oder in der Impfstraße in Wals-Himmelreich", informiert der Leiter des Salzburger Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Pusch.
"Noch meilenweit von Empfehlung entfernt!"
Er verweist diesbezüglich auf aktuelle Zahlen: Die WHO empfehle bei Masern eine Durchimpfungsrate von 95 %. Aktuell hätten die 0 bis 18-Jährigen Raten von 78 % (1. Impfung) bzw. 70 % (1.+2. Impfung). Dr. Puschs Fazit: "Da sind wir noch meilenweit von der Empfehlung entfernt!"
Mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten könnte das Masernvirus ausgerottet werden. Dafür müssten aber 95 Prozent der Bevölkerung immun sein, betonte das Gesundheitsministerium.