Am Dienstag wird das Geheimnis gelüftet, wer den Bauprojekt-Erlös bekommt.
Das Fritzl-Projekt wird das Stadtbild von Amstetten verändern: 13 Reihenhäuser, ein Bürogebäude und eine Tiefgarage will Österreichs berüchtigtster Häftling in seiner Heimatstadt bauen.
Bagger stehen bereit
Der Bescheid dafür wurde in erster Instanz bewilligt, die Bagger für die Großbaustelle stehen bereit. Seit ÖSTERREICH diese Pläne des verurteilten Verbrechers enthüllte, gehen auch international die Wogen hoch. Die brennendste Frage: Wer wird den kolportierten Millionenerlös aus dem Bauprojekt bekommen?
Die Antwort kennt nur Fritzls Masseverwalter, der Jurist Dr. Walter Anzböck. Er ist für die Finanzen des schwer verschuldeten Fritzl verantwortlich und wird seit Auffliegen des Projekts mit Anfragen bombardiert. ÖSTERREICH hat erfahren: Heute wird der Rechtsanwalt sein Schweigen brechen. Folgende Varianten sind möglich:
- Fritzl streift das Geld selbst ein – ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
- Der Erlös geht an Fritzls Gläubiger. Die meisten Schulden hat der 74-Jährige bei der Landes-Hypo.
- Fritzls Millionen gehen an seine Opfer, also als Entschädigung an seine Familienangehörigen.
Den künftigen Nachbarn ist egal, wer das Geld bekommt. Sie wollen das Projekt um jeden Preis stoppen.
Verlies-Haus weiter unverkäuflich
Jene Fritzl-Immobilie, in der der 74-jährige das Verlies für seine Familie baute, ist unterdessen weiter unverkäuflich – ÖSTERREICH berichtete. Jetzt soll das "Horrorhaus“ deshalb endgültig zerstört werden …
Fritzl-Häuser: Letzte Chance für Anrainer
Am 4. November wurde der Bescheid zugestellt: Josef Fritzl darf sein Reihenhaus-Projekt in Amstetten bauen. Und das, obwohl Anrainer Sturm laufen: „Der Bau stört das Ortsbild, nimmt uns Licht und bei Unwettern könnten die Autos der neuen Garage im Wasser versinken“, so Nachbar Otto Popp. Per Berufungsschreiben wollen die Bewohner jetzt mobilmachen. Bis 18. November haben sie dafür Zeit. Aber warum wurde Fritzls Megaprojekt überhaupt genehmigt? „Jeder hat die gleichen Rechte, auch Herr Fritzl“, so die Stadtverwaltung.