Verzweifelter Kampf gegen Feuer-Inferno

Mega-Brand auf der Rax: Wiener Wasser in Gefahr

27.10.2021

Der Jahrhundertbrand versetzt Österreich in Schock: Heute und morgen drohen neue Feuer! 

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© APA/EINSATZDOKU.AT/PATRIK LECHNER
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Hirschwang. Seit Montag tobt am Mittagstein gegenüber der Rax-Seilbahn (NÖ) der größte Waldbrand der Geschichte des Landes. Es kämpfen Hunderte Einsatzkräfte unermüdlich gegen das Flammen-Inferno. „Das ist eine Dimension, die wir bisher nur aus dem Fernsehen kennen und jetzt trifft es uns selbst“, sagte Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung. Die Situation ist dramatisch: 115 Hektar Waldfläche sind vernichtet, ein Ende nicht in Sicht. Auslöser? Eine „externe Quelle“, möglicherweise eine weggeworfene Zigarette.

8 Hubschrauber sind im Einsatz – Arbeiter verletzt

Gefahr. Acht Hubschrauber von Polizei und Bundesheer sind im Dauereinsatz, unter anderem auch zwei „Black Hawk“, die bis zu 3000 Liter Wasser auf einmal transportieren können. Dazu 300 Feuerwehrkräfte von den niederösterreichischen Katastrophen-Hilfszügen. Weil der Brand im steilen, unwegsamen Gelände ausgebrochen ist, sind Einsätze am Boden kaum möglich. Ein 51-jähriger Wiener Forstarbeiter wurde schwer verletzt, musste nach einem Felssturz ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Einsatzkräfte zittern vor Windböen und Funkenflut

Wind-Turbo. Nachdem am heutigen Dienstag Schneisen geschlagen wurden, wodurch ein Ausbreiten der Flammen vorläufig verhindert werden konnte, wartet auf die Einsatzkräfte morgen der nächste Großkampftag: Winde bis zu 40 km/h sind vorausgesagt, Brandüberschläge auf andere Gebiete drohen.

„Wenn die Flammen überspringen, wäre das eine Katastrophe“, sagt Landesfeuerwehrsprecher Franz Resperger. Im Höllental wurden gestern fünf Großtanklöschfahrzeuge positioniert, die mit Wasserwerfern (4000 Liter pro Minute) einen Funkenflut auf der vis-a-via vom aktuellen Brand-Ort gelegenen Bergseite verhindern sollen. „Wir müssen damit rechnen, dass sich das Feuer noch einmal drastisch ausbreitet“, meint Resberger.

Alarm. Die Bevölkerung in der 2.754-Einwohner-Gemeinde Reichenau ist in Alarmbereitschaft, die gefährdeten Personen in Kontakt mit Bürgermeister Johann Döller. Niederschläge sind erst Anfang November vorhergesagt. „Wir rechnen damit, dass der Einsatz noch eine Woche dauert“, so Resberger. „Wenn nicht länger ...“

Quellwasser. Ist damit auch Wiens Hochquellwasser in Gefahr? Seit Oktober 1873 hat die Wasserleitung im Rax-Gebiet ihren Ursprung, versorgt großte Teile der Bundeshauptstadt mit bestem Trinkwasser.   

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