Neues Gesetz
Mehrheit für Totales Rauchverbot
28.03.2010
Aufwind für Nichtraucherschutz: Bevölkerung will ein Gastro-Rauchverbot.
Die heimischen Meinungsforscher orten derzeit einen Meinungsumschwung beim Thema Rauchen. In der brandaktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (400 Befragte am 25. und 26. März) spricht sich erstmals eine Mehrheit für ein totales Rauchverbot in der Gastronomie aus:
- 50 % sagen demnach „Ja“ zu einem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie, 48 % „Nein“, 2 % machten keine Angabe.
- Männer gelten mit 54 % zu stärkeren Befürwortern des totalen Rauchverbots als Frauen (46 % sind dafür).
- Grün- und ÖVP-Wähler sind mehrheitlich für das Rauchverbot, SPÖ- und FPÖ-Wähler dagegen.
Die Mehrheit ist mit dem Tabak-Gesetz unzufrieden
Außerdem
markant: Das unter VP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky eingeführte
Tabakgesetz, das derzeit von SP-Minister Alois Stöger evaluiert wird, wird
von einer satten Mehrheit von 54 Prozent abgelehnt. Nur 39 % Prozent der
Österreicher sind mit dem aktuellen Nichtraucher-Schutzgesetz zufrieden.
Das befeuert auch Facebook-Aktivisten, die im Internet ein Rauch-Volksbegehren vorbereiten (ÖSTERREICH berichtete vorab). Die Facebook-Gruppe Rauchverbot in Lokalen hat mittlerweile knapp 108.000 Unterstützer. Der Gründer der Seite, Hubert Doppelhofer, stellt klar: „Weiterhin wollen wir, dass diese Initiative keinerlei wie auch immer gearteten parteipolitischen Hintergrund hat und lediglich der Sache unter Zuhilfenahme direkt demokratischer Mittel dient.“
Dennoch stellt Doppelhofer klar: „Alle Parteien und Organisationen sind jedoch eingeladen mitzuarbeiten, um den Missstand bzw. Nachholbedarf hinsichtlich des Nichtraucherschutzes in Österreich im Gegensatz zu vielen Ländern Europas und weltweit zu bereinigen.“
3.000 Unterstützer haben bereits unterschrieben
Einer der
maßgeblichen Organisatoren des Volksbegehrens, Gerald Költringer, spricht
gegenüber ÖSTERREICH bereits von Tausenden Unterstützungserklärungen, die
von der Homepage www.nichtraucheninlokalen.at heruntergeladen wurden. 3.000
haben ihre Unterschrift bereits eingereicht. 5.000 sind damit noch
notwendig, dann kann man per Gesetz ein Volksbegehren einleiten.
Der wissenschaftliche Berater des Projekts, der Mediziner Manfred Neuberger, hält ein Rauchverbot für unumgänglich. Mit der Einführung würde es in Österreich einen bis zu 20-prozentigen Rückgang der Herzinfarkte geben.