Die Mehrheit der Österreicher begrüßt die Rückkehr der Wölfe in unseren Wäldern.
Dieses Ergebnis überrascht dann doch: Laut Umfrage von Motivforscherin Sophie Karmasin begrüßen 54 Prozent der Österreicher die Rückkehr des Wolfes. Und sogar 62 Prozent sprachen sich gegen einen Abschuss der Tiere aus. Allerdings könnten sich diese Zahlen nach den jüngsten Vorfällen (elf Wolfsrisse in NÖ) inzwischen zuungunsten des Wolfes entwickelt haben, räumte die Ex-Ministerin während einer Experten-Runde am Freitag im, Café Landtmann ein.
Über 1.000 Österreicher und 30 Wirtschaftstreibende waren im Vormonat telefonisch befragt worden. Skeptischer als die Normalbevölkerung sahen die Unternehmer den Wolf. Jeder Dritte von ihnen sprach sich für einen Abschuss aus.
Fürsprecher für wolfsfreie Zonen
Das „Kuratorium Wald“ präsentierte einen Zehn-Punkte-Plan zum künftigen Umgang mit dem Wolf. Demnach solle die Republik in Zonen eingeteilt werden, in denen Wölfe ihre Rudel bilden könnten. Demgegenüber soll es wolfsfreie Zonen geben, in denen eine Rudelbildung unterbunden würde. Notfalls sei die Vermehrung von Populationen auch durch den Abschuss einzelner Wölfe möglich.
Verhaltensforscher Kurt Kotrschal, Mitbegründer des Wolf Science Center Ernstbrunn, kritisierte, dass „der Amoklauf gegen den Wolf rasch Fahrt aufnimmt“ und der Forderungskatalog fatal dem „Bayrischen Aktionsplan“ ähnele. Die Tiere hätten sehr wohl „Platz in der Kulturlandschaft“, wie das Beispiel Deutschland zeige.