Essen korrekt, Umgang menschlich: Graf Mensdorff analysiert sein Knast-Besuch. Im Häfn hat der Waffen-Lobbyist zehn Kilo abgenommen.
Kein schlechtes Wort über die Behörden war dem Waffen-Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly nach seiner rund fünfwöchigen Untersuchungshaft wegen des Verdachts der Geldwäsche zu entlocken. In einem Interview für die ATV-Sendung "Hi Society" während eines Society-Events im Nobel-Lokal "Steirereck" äußerte sich Mensdorff-Pouilly nur positiv über die Justiz und die Beamten.
Rechtsstaat
Die Wärter seien "die korrektesten Leute" gewesen und
hätten ihn "menschlich" behandelt. Nicht nur die Beamten, auch die Kost sei
"völlig korrekt" gewesen. Er hab im Knast zehn Kilo abgenommen, das aber
ganz bewusst. Es gebe auch andere Häftlinge, die in der selben Zeit zehn
Kilo zugenommen hätten. Gewöhnen habe er sich allerdings daran müssen, dass
er schon um halb zwölf Uhr das Abendessen bekommen habe. Auch die Justiz
habe gewusst, was sie mache und auch, wann sie ihn wieder nach Hause
schicke. Er habe kein Problem gehabt, in der U-Haft zu sein. "Das muss so
sein in einem Rechtsstaat." Er habe gewusst, dass er wieder herauskommen
werde, sagte Mensdorff-Pouilly.
Das Unangenehmste für sei es gewesen, 20 Stunden pro Tag in einer verschlossenen Zelle mit acht m2 zu sitzen und nichts machen zu können, obwohl man wisse, dass man draußen "einen Haufen Arbeit" hätte. Einige Male sei er vor dem Spiegel gestanden und habe sich gesagt: "Ali du bist im Häfn, nimm das zur Kenntnis." Er habe während der Zeit sehr viel gelesen und sich viel für die Zukunft seiner Firma überlegt. Außerdem habe er lange Diskussionen mit anderen Häftlingen geführt. Am Schluss habe er versucht, sich von jedem auf seinem Stockwerk zu verabschieden, lobte Mensdorff-Pouilly die Solidarität.