Kontakt aufgenommen

Mikl-Leitner: FBI könnte Kampusch-Fall übernehmen

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Innenministerin: Die US-Ermittler seien bereit zur Mitarbeit.

Endspurt für die parlamentarische Aufarbeitung der Causa Kampusch: Ende März legt der geheime U-Ausschuss seinen Endbericht vor – die Wiederaufnahme der Ermittlungen scheint fix.

Sehr wahrscheinlich ist seit gestern, dass sich das berühmte FBI in den Fall einschalten wird. Das hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Sonntag in der ORF-Pressestunde bestätigt: „Sollte die Justiz weitere Erhebungen wollen, ist die Polizei selbstverständlich bereit auch ausländische Sicherheitsbehörden zu Rate zu ziehen.“ Man habe mit dem FBI „bereits Kontakt aufgenommen und dieses ist bereit, sich einzubringen“, sagt Mikl-Leitner.

Analyse von DNA und Tatort, aber keine Einvernahmen
Sie betont, dass es sich in dieser Causa um einen „der tragischsten Kriminalfälle der Geschichte“ handelt, mögliche Theorien zu Mittätern wollte Mikl-Leitner aber nicht kommentieren.

Freilich: Wie ÖSTERREICH schon vor einer Woche berichtete, kann das FBI die österreichischen Behörden im Fall Kampusch nur beratend unterstützen, etwa bei der Analyse von DNA- oder Tatortspuren. Neue Ermittlungen der Amerikaner auf österreichischem Boden sind gesetzlich nicht erlaubt.

Dass die FBI-Profis etwa Natascha Kampusch oder den verdächtigen Priklopil-Freund Ernst H. (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) in knallharten Einvernahmen in die Mangel nehmen, ist ausgeschlossen. Es ist nichts Neues, dass FBI-Experten mit dem Fall Kampusch zu tun haben. Bereits im Frühjahr 2008 hat die Kampusch-Evaluierungskommission FBI-Ermittler zu Analysezwecken um Hilfe gebeten.

 

Fall Kampusch spaltet das Land

„Ich kann die ewigen Artikel und Fernsehberichte über den Fall Kampusch nicht mehr ertragen. Jedes Mal denke ich mir: Wie geht Natascha Kampusch damit um, dass sie immer wieder mit denselben Fragen konfrontiert wird? Man sollte diese junge Frau, die derart viel erleiden musste, endlich in Ruhe lassen. Der Täter ist vor dem göttlichen Gericht gestanden und nach seiner Buße wird er seinen Frieden gefunden haben.“

„Wenn sämtliche Hypothesen im Fall Kampusch einen wahren Kern hätten, dann wäre Natascha Kampusch sicherlich daran interessiert, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der Fall wurde umfassend von der Justiz und der Polizei geprüft. Es gibt nichts mehr zu ermitteln und man sollte endlich den 
Deckel über diesem Fall 
zumachen.“

„Ich bin der Meinung, dass man Natascha Kampusch endlich in Ruhe lassen sollte. Durch die neuen Verschwörungstheorien verlängert man nur ihr Leid. Ich gehe davon aus, dass von der Polizei das Bestmögliche unternommen wurde, um die Wahrheit zu finden. Ich plädiere dafür, dass Natascha Kampusch endlich das Recht und die Möglichkeit bekommt, in ein normales Leben zurückzukehren. Sie war acht Jahre in Gefangenschaft, aber ihre Opferrolle ist noch immer nicht zu Ende, weil der Fall noch immer nicht geschlossen ist.“

„Wichtig wäre eine emotionsfreie Debatte, die sachlich erfolgt und mit kühlem Verstand – das ist aber nicht möglich. Alles muss auf den Tisch und der Fall muss neu aufgerollt werden. Aber es braucht ausländische Experten für die Aufklärung. Natascha macht sehr viel mit. Wenn sie in die Öffentlichkeit geht, heizt sie den Fall aber wieder neu an.“

„Die Debatte wird in Österreich mittlerweile so emotional geführt, dass es besser wäre, wenn ausländische Experten den Fall Kampusch objektiv betrachten würden. Diese Lösung würde zu einer Beruhigung der Situation beitragen. Ich bezweifle, ob es günstig ist, dass Natascha jetzt ein TV-Interview gegeben hat.“

„Es ist für viele Menschen unvorstellbar, dass es außer der öffentlichen Wahrheit noch eine andere Wahrheit geben kann.“

„Natascha ist ein armes Mädchen, aber der Fall ist noch nicht gelöst.“


 

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