Flüchtlinge

Mikl-Leitner in Nickelsdorf attackiert

05.09.2015

Meinungsverschiedenheit mit Aktivistinnen - Rangelei mit Begleiter.

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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist am Samstagnachmittag bei ihrem Besuch am Grenzübergang Nickelsdorf von zwei Aktivistinnen aggressiv verbal attackiert worden. "Frau Minister, was machen Sie hier? Können Sie ruhig schlafen?", brüllten die Frauen unter anderem, als Mikl-Leitner zu Fuß beim Rotkreuz-Zelt unterwegs war.

Es kam sogar zu einem kurzen Gerangel mit einem Begleiter der Innenministerin. Mitarbeiter des Roten Kreuzes griffen schlichtend ein. Eine Dolmetscherin bemühte sich, ob der Szene nervös gewordene Flüchtlinge zu beruhigen. "Man kann seinen Unmut schon kundtun, allerdings ist es an dieser Stelle kontraproduktiv", merkte ein RK-Mitarbeiter an.

In Nickelsdorf werden Engpässe bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms befürchtet. "Der Wiener Westbahnhof ist unseres Wissens nach überlastet. Wir brauchen freie Kapazitäten", sagte der stellvertretende burgenländische Landespolizeidirektor Christian Stella.

An die 1.000 Flüchtlinge befanden sich zu diesem Zeitpunkt am Grenzübergang. Bis zu 800 Menschen seien auf einer ungarischen Bundesstraße zu Fuß Richtung Nickelsdorf unterwegs, erklärte Stella. Offiziell unbestätigten Meldungen zufolge sollte darüber hinaus ein Zug mit bis zu 1.500 Flüchtlingen Richtung Grenze unterwegs sein.

Die Asfinag- sowie die Nova Rock-Halle in Nickelsdorf, in denen Flüchtlinge untergebracht waren, wurden vorübergehend geräumt. Sie haben eine Gesamtkapazität von 800 Menschen. Angesichts prognostizierten Regens wurde nicht ausgeschlossen, dass für die Nacht neue provisorische Unterbringungsmöglichkeiten - etwa beim alten Grenzübergang - bereitgestellt werden müssen. Dort gibt es allerdings nur Flugdächer.

Seitens der ÖBB wurde versichert, dass der Transport der Flüchtlinge Richtung Deutschland unvermindert weitergehe. Der Shuttle-Betrieb zwischen Nickelsdorf und Wien werde mit den bisherigen Kapazitäten aufrechterhalten. Vorübergehend gesperrt war die Bahnverbindung zwischen Hegyeshalom und Nickelsdorf, da dort Flüchtlinge auf den Gleisen unterwegs waren.


 

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