Drei Brände in einer Nacht in einer Grazer Straße haben einen Millionen Euro-Schaden verursacht.
Die Serie von Alarmierungen für die Grazer Berufsfeuerwehr hatte in der Nacht auf Freitag relativ harmlos begonnen - ein Brand von Müllcontainern in der Herrgottwiesgasse 117 war schnell gelöscht.
Lagerhalle stand in Flammen
Dann ging es aber Schlag auf Schlag:
Knapp vor Mitternacht gab es den nächsten Alarm - an der selben Adresse:
Eine Tür zu einem Büro hatte - höchstwahrscheinlich auf Grund von
Brandstiftung - zu brennen begonnen. Der nächste Einsatz folgte dreieinhalb
Stunden später: Eine Lagerhalle stand in Flammen, so die Berufsfeuerwehr.
Erster Brand rasch gelöscht
Die Serie von drei Bränden in
der Herrgottwiesgasse 117 hatte um 21:22 Uhr begonnen: Mehrere Müllbehälter
waren in Brand geraten. Das Feuer konnte unter Einsatz von sechs Fahrzeugen
und 25 Mann schnell unter Kontrolle gebracht werden, so Floriani-Sprecher
Wolfgang Hübel.
Türe sorgte für 2. Alarm
Kaum wieder eingerückt, gab
es für die Einsatzkräfte um 23:44 Uhr neuerlich Alarm, an der gleichen
Adresse. Diesmal handelte es sich um den Brand einer Türe im zweiten
Obergeschoss des Stiegenhauses. Hier musste eine Person gerettet werden, das
Feuer konnte selbst konnte schnell gelöscht werden. Während die Brandursache
bei den beiden anderen Bränden noch nicht geklärt ist, dürfte es sich in
diesem Fall eindeutig um Brandstiftung gehandelt haben, so die Feuerwehr.
Dritter Einsatz trotz Check
ach Mitternacht war noch eine
Brandnachschau durchgeführt worden, dennoch schrillten um 3:30 Uhr neuerlich
die Alarmglocken in der Einsatzzentrale am Lendplatz. Einsatzleiter Josef
Milla: "Diesmal stand eine Halle in Vollbrand, das Feuer drohte auf
benachbarte Objekte überzugreifen." Zahlreiche Fahrzeuge von
Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei wurden an den Brandort geschickt. Zur
Sicherheit mussten aus einem benachbarten Wohnhaus 32 Personen evakuiert und
wegen der Kälte vorübergehend in einem Bus der Grazer Verkehrsbetriebe
untergebracht werden.
32 Personen evakuiert
Durch den Brand der Lagerhalle gab es eine
derart starke Rauchentwicklung, dass die Bewohner eines dahinter liegenden
Hauses evakuiert werden mussten. 32 Personen wurden gegen fünf Uhr aus ihren
Wohnungen geholt und in einen bereitgestellten Bus der Grazer
Verkehrsbetriebe gebracht. Dort wurden sie mit heißem Tee versorgt, bis sie
gegen 6.30 wieder zurück in das Haus konnten, schilderte Wolfgang Hübel vom
Katastrophenschutzreferat.
Extrem schwieriger Einsatz
Das Löschen des Brandes gestaltete
sich extrem schwierig, da die gesamte Halle mit zwei Meter hohen
Blechplatten verkleidet war. Das Feuer breitete sich im Dach des Gebäudes
aus und war dadurch von außen nicht zugänglich. Ein Durchdringen zum
Dachstuhl war unmöglich, die Blechplatten mussten erst heruntergeschnitten
werden. "Ich habe noch nie in meinem Leben eine derartige Behinderung bei
der Brandbekämpfung gehabt", schilderte der Einsatzleiter der Feuerwehr,
Josef Milla. Dazu kam erschwerend, dass durch die Kälte das Löschwasser
sofort gefror. "Dort, wo es nicht heiß war, war es durch das Löschwasser
eisig."
Erst in der Früh unter Kontrolle
Gegen 6:00 Uhr war das
Feuer unter Kontrolle. Die Lösch- und Sicherungsarbeiten dürften am
Freitagvormittag noch einige Stunden andauern, wobei die zum Teil völlig
erschöpfte Mannschaft zwischenzeitlich ausgetauscht wurde. Das Rote Kreuz
war mit acht Fahrzeugen an Ort und Stelle, die Polizei mit fünf Fahrzeugen
und zehn Mann.
Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist allerdings enorm. Die Halle stand zum Zeitpunkt des Brandes leer und sollte demnächst neu vermietet werden.