Zwei der drei Tatverdächtigen, eine 14-Jährige aus Syrien sowie eine 13-Jährige (ungeklärter, aber auch arabischer Herkunft) wurden ausgeforscht. Eine Komplizin wird noch gesucht.
Wien. Aufregung herrscht um den massiven Übergriff von drei Mädchen gegen eine 12-jährige Wienerin Ende Oktober. "Es wird wegen des Verdachts der versuchten schweren Körperverletzung, Sachbeschädigung und gefährlicher Drohung ermittelt", bestätigte die Polizei am Montag, wonach auch das Smartphone des Mädchens - ein iPhone, auf dem die Angreiferinnen richtiggehend herumgetrampelt sind - zerstört wurde. Zwei der drei tatverdächtigen Mädchen sind laut Polizei ausgeforscht, die Vernehmungen der 13- und 14-Jährigen jedoch noch ausständig.
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Motiv und Hintergründe sind noch unklar, angezeigt wurde, dass die drei Angreiferinnen die Zwölfjährige am Nachmittag nach der Schule bei der Fuzo Meidlinger Hauptstraße auf das Dach eines Wohnhauses gelockt und dort gedroht haben, sie vom Dach zu stoßen. Später dürften die drei Beschuldigten das Mädchen in eine Garage gedrängt haben. Sie sollen der Zwölfjährigen Haare angezündet und Wimpern herausgerissen, sie mit Faustschlägen und Tritten eingedeckt und mit einem Messer am Daumen verletzt haben.
Die betroffene Schule in der Nähe zur Meidlinger Haupstraße im 12. Bezirk.
Das Opfer sei mit Prellungen, einer Schnittwunde und Verletzungen im Bauchbereich sowie am Kopf in ein Wiener Spital gebracht worden. Die Polizei berichtet von Ermittlungen wegen "versuchter schwerer Körperverletzung". Ein Video der Misshandlungen soll auf sozialen Medien kursieren. Das betroffene Mädchen soll eingeschüchtert worden sein, ihrer Familie nichts von dem Angriff zu erzählen. Dafür musste die Zwölfjährige in eine Handykamera sprechen und "auf Allah schwören". Nach der dennoch erfolgten Anzeige soll das Mädchen weitere Drohungen über Snapchat und TikTok erhalten haben.
Wie die Bildungsdirektion klarstellt, ereignete sich der Vorfallaußerhalb der Schule und außerhalb der Unterrichtszeit. Würde das attackierte Kind gemeinsam mit den mutmaßlichen Angreiferinnen dieselbe Lehranstalt besuchen und fühlt es sich weiterhin bedroht, könnte eine Suspendierung beantragt werden. Im konkreten Fall gehen die 12-Jährige und die anderen drei nicht zur selben Schule. Sprecherin Tabea Grießner: "Selbstverständlich stehen dem attackierten Mädchen wie auch den Eltern die Kollegen der Schulpsychologie zur Verfügung. "