Rekord-Regenfälle, Hunderte Blitze, Schlamm-Lawinen. Sonntag und Montag richteten Unwetter wieder Millionenschäden an.
33,6 Grad Hitze am Sonntag und dann das: Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Das Wetter kippte in Oberösterreich, der Steiermark, Teilen Kärntens, Niederösterreichs und Salzburgs. Bächlein wurden zu reißenden Flüssen, bis zu 900 Blitze pro Quadratkilometer gingen nieder, dazu Monsun-Regen – das Mega-Unwetter richtete große Verwüstungen an.
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Gmunden im Fokus
"Epizentrum“ des Sturms war der Bezirk Gmunden
(OÖ). Innerhalb einer Stunde regnete es 50 Liter pro Quadratmeter –so viel
wie nur alle 50 Jahre. Die Gewitterzellen explodierten förmlich und entluden
ihre Energie in Blitzen. Im Salzkammergut waren es bis zu 900 Blitze pro
Quadratkilometer. Zusätzlich peitschten Windböen mit bis zu 72 km/h
über das Land.
Am Montag wurde das Ausmaß der Schäden erst so richtig klar:
- Die berühmte Uferpromenade in Gmunden stand völlig unter Wasser, das Wahrzeichen der Stadt (ein 200 Jahre alter Mammutbaum) wurde von einem Blitz gespalten.
- Am Grünberg zittert immer noch eine Familie um ihr Haus: Ein Hangrutsch bedeckte das Gebäude bis zum ersten Stock mit Schlamm und Geröll.
- In Wels musste die Autobahn (A 8) gesperrt werden: Der Tunnel Wels-Noitzmühle stand unter Wasser.
- Besonders traf es Ried im Innkreis. Hier fielen in einer Stunde 54 Liter pro m². Resultat: Bis zu drei Meter Wasser bedeckten die Straßen. Keller sind vermurt.
- Alleine in OÖ mussten 2.000 Feuerwehrmänner zu 260 Einsätzen ausrücken. Der Schaden ist enorm: 2,6 Millionen Euro.
- Auch die Steiermark wurde schwer getroffen. Muren schlossen auf dem Koppenpass vier Autos ein. Zwei Stunden brauchte die Feuerwehr, um die Insassen freizubuddeln: „Die Leute waren aufgeregt, aber nicht verletzt“, so Einsatzleiter Christian Moser.
- In Altaussee stiegen die Fluten in den Straßen auf einen halben Meter. In Bad Ischl wurde eine Bahnstrecke verlegt. Hier regnete es 170 Liter pro m² – so viel wie sonst in einem ganzen Sommer.
Und dann der nächste Niederschlag. Wieder Regen. Nach mehreren Murenabgängen musste Montagvormittag die Verbindung über das Kleine Deutsche Eck zwischen Bad Reichenhall (Bayern) und Lofer (Pinzgau) gesperrt worden. Ein Reisebus und mehrere Autos wurden eingeschlossen. Erst nachmittags war die Straße wieder frei ... da begann es in Österreich wieder zu regnen.