Nach dem Mord am 70-jährigen Schweizer Hans Sch. in der Wiener Innenstadt zeigt sich der verdächtige Afghane - wie jetzt oe24 erfuhr - in seinen Einvernahmen tatsächlich als völllig (w)irr. Der Bodybuilder (26) spricht vom Teufel und glaubt, dass das Opfer nicht wirklich tot sei.
Wien. Nachdem am Donnerstag Fondue-Wirt Hans S. - der sein Lokal in der Blutgasse hinterm Stephansdom geführt und kürzlich verkauft hatte - tot in seiner Wohnung am Rabensteig aufgefunden worden ist, konnte schon tags darauf ein Tatverdächtiger ausgeforscht und festgenommen werden. Wie oe24 berichtete, ist der mutmaßliche Täter ein 26-jähriger in Afghanistan geborener Staatenloser, der dem 70-jährigen Mordopfer mehrere massive Stichverletzungen zugefügt haben soll.
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Der mutmaßliche Messer-Killer Sabawun S. - für den die Unschuldsvermutung gilt - war nach intensiver Fahndung am frühen Nachmittag am Freitag in Simmering auf offener Straße festgenommen worden. Die Fahnder erkannten den Gesuchten jedenfalls sofort: Der 26-Jährige ist ein wahres Bröckerl, ein Bodybuilder, der auch schon bei mehreren Wettbewerben aufgetreten ist und mindestens einen Platz am Stockerl ergattert hat. Er bezeichnet sich selbst auf Instagram und TikTok als Fitness-Model und hat dabei genug Follower, um schon als Mini-Influencer durchzugehen. Auf seinen zahllosen Profilen zeigt er sich in allerlei eitlen Posen mit Markenkleidung, fetten Autos, Bling-Bling-Utensilien und viel eingeölter Haut.
Machten Steroide den Muskel-Mann gaga?
Was der zugewanderte Afghane, der seit 2018 zeitweise bei dem Pensionisten - der ihm Deutsch beibrachte und bei der Jobsuche behilflich war - in dessen Wohnung in der Innenstadt lebte und neuesten Infos zufolge bis Anfang September gemeldet war - aussagt, ist dann allerdings alles andere als glamourös. Demnach habe ihm der Teufel bei der Auseinandersetzung mit Hans Sch. assistiert, immer wieder geht es um das Wort "Hadith" und ein Leben, das nicht den Vorgaben des Propheten entspricht.
Auf die Frage, warum er den Schweizer konkret attackiert und getötet habe, antwortet der Afghane: "Wie bitte, der kann doch gar nicht tot sein? Ich habe ihn am Tag, nachdem ich ihn erstochen habe, wieder auf der Straße gesehen. Er hat mich viermal getötet. Jetzt ist der Teufel zu mir gekommen, dass ich ihn aus der Welt schaffe."
Interessant auch, was er dazu sagt, woher sich die beiden kannten: "Aus einem früheren Leben." Der Verdacht liegt nahe, dass der junge Mann beim Wachsen der Muskeln extrem mit Steroiden und dergleichen nachgeholfen hat - was sich wiederum negativ auf seinen geistig Zustand ausgewirkt haben könnte.
Die Verteidigung hat am Montag die bekannte Anwältin Astrid Wagner übernommen.