Dominik W. führte alle hinters Licht: Eiskalt alle Spuren verwischt – erst Handy klärte Tat.
Anfangs war es nur ein mysteriöser Vermisstenfall – und Dominik W. setzte alles daran, dass sich Larissas Familie und die vielen Freunde des hübschen Lehrlings an den Strohhalm der Hoffnung klammerten: dass alles denkbar sei – nur kein Verbrechen. Der 24-Jährige beteiligte sich sogar bei den täglichen Suchkommandos, die von Larissas Schwester via Facebook ins Leben gerufen worden waren (siehe unten), und mimte selbst den tief Besorgten und Trauernden.
"War duschen, als Larissa noch mal runterging"
Alles Show und eiskalte Berechnung des 24-Jährigen – so wie auch seine Aussagen gegenüber der Polizei, von der er mehrmals einvernommen wurde. LKA-Chef Walter Pupp: „Er war die ganze Zeit über äußerst kooperativ und wiederholte, dass er nicht wisse, wo die Vermisste stecken könnte.“
Offenbar glaubhaft tischte er den Cops auf, dass Larissa (21) aus seiner Wohnung in Neu-Rum bei Innsbruck noch einmal zu ihrem Auto gegangen sei, weil sie etwas vergessen hatte. Er sei in jener Nacht auf den 14. September um drei Uhr nach einer gemeinsamen Lokal-Tour unter der Dusche gewesen, als seine neue Freundin die Wohnung verließ. Dann habe er sich gutgläubig niedergelegt.
Alibi geplatzt – statt im Bett war Dominik am Inn
Erste Zweifel an dieser frechen Aussage kamen der Polizei, als sie Sand auf den Reifen von Dominiks Pkw fand, und den gibt es hier nur am Ufer des Inns. Doch der Verdächtige hatte sofort wieder eine Ausrede parat: „Wir waren ja ganz frisch verliebt und ein paarmal mit dem Auto an so einem romantischen Plätzchen.“
Genau diese Örtlichkeit und eine richterlich genehmigte Rufdatenauswertung des Smartphones von Dominik W. brachten schließlich die Wende. Wie ÖSTERREICH berichtete, konnten die Fahnder dem jungen Mann jetzt nachweisen, dass er in der Tatnacht um 5 Uhr früh bei Thaur am Inn war (und mitnichten im Bett) und dort im Sand stecken geblieben war. Unglaublich: Dominik rief einen Pannenfahrer, der ihm half – jetzt aber das Alibi zertrümmerte.
Larissa erwürgt – Suche nach Leiche geht weiter
Dominiks Mobilfunkanbieter hatte das Gespräch, das der Verdächtige vom Handy gelöscht hatte, vorratsdatenmäßig gespeichert. Daraufhin gestand der Tiroler. Die Leiche des Mordopfers wurde trotz fortgesetzter Suche noch immer nicht gefunden.
Larissas Vater: "Es bricht mir das Herz"
Freitagabend in Reutte, der Heimatgemeinde von Larissa. Es regnet in Strömen. Spontan versammeln sich 300 Menschen, um der toten 21-Jährigen zu gedenken. Sie zünden Kerzen bei einem Marterl an und halten kurz inne, viele haben Tränen in den Augen. Larissas Vater sagt geschockt: „Es bricht mir das Herz.“
Suchtrupps wurden über Facebook organisiert
Seit die traurige Todesmeldung von Larissa die Runde machte, trauern Tausende Tiroler um das junge Mädchen. Die Mehrzahl lässt ihrem Unverständnis im Internet auf der Facebook-Seite „Wir suchen Larissa“ freien Lauf und wünscht der Familie des Opfers viel Kraft.
Hass-Postings gegen den mutmaßlichen Täter
Von dieser Plattform aus (27.000 Unterstützer) wurde auch eine der größten privaten Suchaktionen der letzten Jahre in Tirol gestartet. Hunderte freiwillige Helfer organisierten sich und suchten die Umgebung nach Larissa ab, machten so Druck auf die Ermittler. Sogar Dominik W., der mutmaßliche Täter, beteiligte sich an dieser Suche.
Nach seinem Geständnis wird er auf seiner eigenen Facebook-Seite wüst beschimpft – Samstagnachmittag gab es bis zu 1.000 Hass-Postings. Wütende User wünschen dem Verdächtigen das Übelste – von Krankheiten bis hin zur Todesstrafe. „Dieser Mensch hat ein junges Leben zerstört. Er passt perfekt ins Profilbild eines Mörders! Ich hoffe, er wird in der Hölle schmoren! R.I.P. Larissa“, schreibt ein User. Ein anderer User: „Wieso ist man als Mensch zu so etwas bereit? Ich verstehe es einfach nicht.“