Obwohl alle um seine Gefährlichkeit wussten, tötete ein 34-Jähriger seine Ex.
Es war ein Mord mit Ansage: Nach wochenlangem Stalking, nach Notrufen bei der Polizei und über die sozialen Medien wurde im Februar vergangenen Jahres die Unternehmerin Sara L. in Großwilfersdorf von ihrem Ex-Freund getötet. Der gleichaltrige Jurist Rene P. aus Steyr (OÖ) soll die 34-jährige Betreiberin eines Schönheitssalons in Fürstenfeld erschossen haben – es gilt die Unschuldsvermutung.
Täter brach bereits zuvor beim Opfer ein
Die Mutter einer 13-jährigen Tochter hatte seit der Trennung unter Todesangst gelitten. Nach einem Einbruch in ihrem Haus warnte sie die Nachbarschaft: „Wenn ihr sein Auto oder ihn seht, dann bitte ruft sofort die Polizei. Und informiert uns! Fotografiert ihn, haltet euch aber fern. Wir gehen davon aus, dass er bewaffnet ist. Er ist ohne zu übertreiben sehr gefährlich“, schrieb Sara L. Ihr Kind hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits in Sicherheit zum leiblichen Vater gebracht.
Opfer hatte selbst die Polizei eingeschaltet
Als Rene P. wieder vor dem Haus der Geschäftsfrau im Ortsteil Maierhofen herumschlich, verständigte die 34-Jährige aus Angst ihre beiden Brüder. Doch auch die konnten den Mord schließlich nicht verhindern. Der Todesschütze soll auch auf sie gezielt haben, doch seine Waffe hatte Ladehemmung. Sonst hätte es in Großwilfersdorf noch mehr Todesopfer gegeben.
Prozess-Start
Der Mord hatte landesweit für großes Aufsehen gesorgt, weil der mutmaßliche Mörder bereits auf dem Radar der Polizei war. Dennoch gelang es nicht, das Opfer ausreichend zu schützen.
Ab dem heutigen Montag muss sich Rene P. wegen Mordes vor Gericht in Graz verantworten. Neben einer lebenslangen Haft droht ihm auch die Einweisung in eine Anstalt.