Kärnten: Mord und Selbstmord in der Vollmondnacht wegen unerwiderter Liebe.
Bereits seit Langem hatte sich Manfred Krasser von seiner Ehefrau, mit der er ein Antiquitätengeschäft hatte, getrennt, besser gesagt: Die Frau hatte den impulsiven, am ganzen Körper tätowierten Gatten mit Hang zur Gewalt verlassen. Krasser war auch im Gefängnis gesessen, über ihn war ein Waffenverbot ausgesprochen worden. Nicht nur die Ex-Ehefrau, auch sein erwachsener Sohn wollte nichts mehr von dem 55-Jährigen wissen, der sich nunmehr auf Verlassenschaften und das Ausräumen von Kellern und Dachböden verlegte. Weil ihm keiner mehr das Frühstück machte, ging der gebürtige Friesacher jeden Vormittag in "Das Café“ beim Flughafen in Klagenfurt-Annabichl – bis er eines Tages die Kellnerin, die abends dort Dienst versah, kennenlernte.
Einseitige Liebe
Wie Gabriele Kainers Chef bestätigen die anderen Angestellten, dass Manfred K. ab diesem Zeitpunkt seine Gewohnheiten änderte – und fortan nur noch kam, wenn auch Gabi Dienst hatte. Der Stammgast hatte sich offensichtlich bis über beide Ohren in die Kellnerin (sie war ebenfalls geschieden und hatte einen erwachsenen Sohn) verschaut. Doch die Liebe dürfte höchst einseitig gewesen sein. Eine Kollegin sagt sogar: "Sie hat sich vor ihm geekelt und wollte definitiv nichts von dem Trödler.“ Warum ist die 45-Jährige dann aber in der Nacht auf Freitag mit dem "Widerling“ in seinem Alfa zum Liebesteich in Großbuch bei Klagenfurt gefahren?
Aussprache
Wie berichtet, überreichte er ihr einen in Zellophan verpackten Blumenstrauß, dann versperrte Krasser das Auto von innen, tötete erst die Angebetene und dann sich mit je einer Kugel aus seinem Revolver. Die Kollegin: "Gabi hat über alles diskutiert. Vielleicht ist sie mitgefahren, um ein für alle Mal 'Nein‘ zu sagen. Oder er hat sie nach Geschäftsschluss abgepasst und mit vorgehaltener Waffe dorthin gebracht.“ Die Polizei hat noch keine Antworten, ermittelt selbst noch.