Sex-Mord

Mord-Messer lag im Geschirrspüler

06.07.2010

Ermittler fanden zumindest ein Tatmesser im Geschirrspüler. Unterdessen bringt der wichtigste Zeuge einen möglichen Komplizen ins Spiel.

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Kein Tag ohne neue Enthüllung in dem mysteriösen wie abscheulichen Verbrechen im noblen Wiener Bezirk Hietzing. Während der mutmaßliche Mörder der 21-jährigen Steffi im Landesgericht weiterhin auf seiner letzten Version, „Es war ein Sadomaso-Unfall“, beharrt, bringt ihn jener Mann, dem er Freitagnachmittag alles gestand, immer mehr in die Bredouille.

Tatwaffe
Wie berichtet, war der 34-jährige Oliver D. in der Wohnung des Milchgesichts, als die von einem besorgten Verwandten alarmierte Polizei an der Tür anklopfte. In mehreren ausführlichen ÖSTERREICH-Interviews schilderte Oliver D., dass ihm sein junger Freund „alles gestanden“ hätte. Und es sei „keineswegs ein Unfall“ oder eine „Affekthandlung“ gewesen, sondern ein brutaler, vielleicht sogar geplanter Mord: „Er hat mich angerufen und am Telefon gesagt: ,Es ist etwas Furchtbares passiert – es fängt mit M an und endet mit D.‘“ Und weiter: „Als ich bei ihm war, zeigte er mir ein Wellenschliffmesser, bei dem die Spitze abgebrochen war. Damit hat er es getan.“

  • Philipp K.: Finanzierte er sein teures Leben mit einem Sex-Job?.

Banaler Trick
Wie ÖSTERREICH aus gut informierten Quellen erfuhr, wurde genau so ein Messer mit einer fehlenden Spitze im Geschirrspüler in der Wohnung von Philipp K. gefunden. Wollte er mit einem so banalen Trick alle Spuren verwischen? Noch steht bis zum Ergebnis der Obduktion nicht fest, ob der Jus-Student, Billa-Verkäufer und Escort-Boy im Homo-Milieu wirklich nur einmal zugestochen hat (was für einen Unfall sprechen könnte) oder doch 40-mal, wie Zeuge Oliver D. behauptet. Der deutsche Freund des 22-jährigen Philipp K. (für den die Unschuldsvermutung gilt) weiß noch mehr über die schrecklichen Ereignisse in der Wohnung des Mordverdächtigen. So habe ihm der Kurzzeit-Politiker beim Ring Freiheitlicher Studenten verraten, dass er zwei Handys und die Geldbörse von Steffi im Wienfluss versenkt habe.

„Philipp fragte: ,Können WIR dir auch trauen?‘“
Aussagen von Oliver D. bringen neue Dramatik in den Mordfall. Der Zeuge hatte das letzte Telefonat mit Philipp, als dieser ihn um Beistand bat, aufgezeichnet. Gegenüber ÖSTERREICH sagt Oliver D. unmissverständlich, dass es einen Komplizen gegeben haben muss: „‚Können wir dir trauen‘, hätte Philipp gesagt. Daraus geht eindeutig hervor, dass es einen Mittäter gab.“

Wer das gewesen sein könnte – ein Freund oder ein Verwandter? – und ob das der Wahrheit entspricht, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Kriminalisten nehmen den Hinweis ernst. Philipp selbst hat bisher allerdings immer behauptet, Steffi allein getötet zu haben.

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