Mordversuch
Frau vor Disco angezündet
16.05.2010
Schlimme Brandattacke gegen eine Rumänin in Wien: Die Frau, die Streit im Rotlicht-Milieu hatte, kämpft im Krankenhaus um ihr Leben.
Der Vorfall ist ebenso skrupellos wie brutal – und spielte sich nach ersten Polizei-Rekonstruktionen wie folgt ab: Die 35-Jährige Florentina M., eine Rumänin, die ihr Geld als Prostituierte verdient, war in der Nacht auf Samstag in der Rumänen-Disco Fantastic in der Laxenburger Straße 109 in Wien tanzen. Wie Zeugen später berichten sollten, war die Frau in der Nacht auf Sonntag um circa 3 Uhr früh im Eingangsbereich des Lokals gestanden, als es zu einem heftigen Tumult kam.
Hektische Flucht in silberfarbigem BMW
Mindestens zwei Männer
(Landsleute von Florentina) redeten wie wild auf die Frau ein, als einer die
Rumänin mit einer Flüssigkeit (vermutlich Benzin) überschüttete und die
35-Jährige mit dem Feuerzeug anzündete.
Dann rannten die Angreifer davon, sprangen in einen auf der Laxenburger Straße eingeparkten silbernen 3er- oder 5er-BMW und zischten von dannen.
Geruch nach verbrannten Haaren im Lokal
Wie aus Polizeikreisen
durchsickerte, waren es die anderen Disco-Gäste, die Florentina M. das Leben
retteten. Die Zeugen sagen allesamt aus, dass „es plötzlich so komisch
roch“. Es waren nicht nur die verbrannten Haare des Opfers – die Frau erlitt
auch großflächige Brandverletzungen zweiten und dritten Grades im Gesicht
und am gesamten Oberkörper.
Einige der geschockten Gäste fassten sich ein Herz und brachten die vor Schmerzen wimmernde Frau im Auto auf die Notfallambulanz des Rudolfinerhauses im 3. Bezirk: „Bitte helfen Sie ihr, schnell!“
Von Zuhälter wegen Geldproblemen bestraft
Als die Ärzte die
wahren Ausmaße der Verletzungen durch das Feuerattentat bemerkten,
überwiesen sie die Patientin, der es immer schlechter ging, an die
Intensivstation für Schwerbrandverletzte im AKH. Dort wurde das Opfer in
künstlichen Tiefschlaf versetzt.
Über den oder die Täter konnte die allerdings Frau nur wenige Angaben machen – nämlich, dass es ein gewisser „Cretu“ war, doch diesen Nachnamen gibt es in Rumänien Zigtausend Mal.
Derzeit laufen die Erhebungen auf Hochtouren. Am ehesten scheint es aber so, dass Florentina M. nach Abrechnungsproblemen von ihrem Zuhälter und dessen Komplizen „bestraft“ worden ist.