Mit eigenem Leitfaden zum Corona-Schutz

Moscheen öffnen wieder ab 15. Mai

06.05.2020

Die IGGÖ erstellte Leitfaden zum Schutz gegen Corona: So soll zum Beispiel jeder Muslime seinen eigenen Gebetsteppich mitnehmen.

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© APA/HERBERT NEUBAUER
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Wien. Zunächst war geplant, dass Moscheen während der Ramadanzeit bis zum 23. Mai geschlossen bleiben. Doch mit dem Vorstoß von Sebastian Kurz, dass ab 15. Mai im Zuge der stufenweisen Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens öffentliche Gottesdienste wieder gestattet sind, öffnen nun auch die Moscheen unter Corona-Vorlagen wieder.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat einen Leitfaden für die schrittweise Öffnung ihrer Moscheen veröffentlicht. Ab 15. Mai werden in jenen Häusern, die die strengen Corona-Auflagen erfüllen können, das Morgen-, Mittags- und Nachmittagsgebet wieder aufgenommen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. "Stärker frequentierte Gemeinschaftsgebete" bleiben weiterhin ausgesetzt.

Der Leitfaden sei keine Aufforderung, die Moscheen unbedingt zu öffnen, betonte die Glaubensgemeinschaft. Einrichtungen, die die strengen Schutz- und Hygienemaßnahmen nicht erfüllen können, seien daher weiterhin dazu angehalten, ihre Tore geschlossen zu halten.

Im Online-Leitfaden steht etwa: "Kindern unter 12 Jahren und Personen mit Krankheitssymptomen ist die Teilnahme untersagt. Älteren Menschen ab 65 Jahren und all jenen, die einer Hochrisikogruppe angehören, wird empfohlen auch weiterhin zu Hause zu beten. Außerdem werden Besucher gebeten, ihren eigenen Gebetsteppich mitzubringen. Ohne eigenen Gebetsteppich ist die Verrichtung des Gebetes in der Moschee nicht erlaubt. Alternative Lösungen können den Gebetsteppich ersetzen.

Verzicht auf Festgebet

Abend-, Nacht- und Freitagsgebet finden weiterhin nicht statt, ebenso das abendliche Fastenbrechen und die im Ramadan üblichen nächtlichen Taraweh-Gebete. "Auch auf das Festgebet werden wir schweren Herzens voraussichtlich verzichten müssen. Ein großes, aber leider notwendiges Opfer", schrieb IGGÖ-Präsident Ümit Vural. Die Sehnsucht der Musliminnen und Muslime nach ihren Moscheen sei zwar besonders groß, vor allem im derzeitigen Fastenmonat Ramadan. "Dennoch bleibt es weiterhin unsere Überzeugung, dass der Schutz und die Gesundheit unserer Mitmenschen absolute Priorität genießen.

"Unter größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen" werde die Islamische Glaubensgemeinschaft nun "sehr vorsichtige erste Schritte zur Öffnung unserer Moscheen unternehmen". Vural hofft, bereits in den kommenden Wochen weitere Lockerungen ankündigen zu können.
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