3.000 Teilnehmer reisten gestern am Attersee an – teils mit mulmigen Gefühlen.
Das hektische Gewusel von Jugendlichen mit Rucksäcken und Koffern konnte über die mehr als gedrückte Stimmung in Weißenbach am Attersee nicht hinwegtäuschen. Das weltgrößte Treffen der Sozialistischen Jugend, das IUSY-Festival, bei dem 3.000 Teilnehmer erwartet werden, kennt nur ein Thema: Das Massaker von Norwegen. Denn das furchtbare Blutbad auf der Insel Utöya, bei dem mindestens 68 Menschen getötet wurden, fand genau bei so einem Feriencamp statt.
Polizei wird kontrolliert.
Mittlerweile sind die Sicherheitsmaßnahmen in Weißenbach am Attersee auf ein Vielfaches erhöht worden. Das Areal wird von Hundestaffeln bewacht. Die Kontrollen sind rigoros, denn ohne Registrierung und ein richtiges Band kommt man nicht ins Gelände. Und auch die Polizei muss sich kontrollieren lassen, um alle Eventualitäten auszuschließen. Der Attentäter von Norwegen war nämlich als falscher Polizist auf die Insel gelangt. Auch das Rote Kreuz und ein Arzt sind ab sofort in Dauerbereitschaft, um reagieren zu können.
Kanzler Faymann.
Doch die Polizei warnt vor Panik: „Wir müssen eine präzise Überwachung bieten, aber möchten keine Unruhe auslösen, wir wollen die Teilnehmer nicht wie in einem Gefängnis halten“, so Michael Tischlinger, Leiter des Verfassungsschutzes OÖ. Der erste Abend gehörte demnach ganz dem Gedenken der Opfer. Die Jugendlichen wollen ein starkes Zeichen gegen die Gewalt setzen. Zur Gedenkfeier am Abend reiste auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) an.