Wien-Hernals

Muslima (16) verweigert Schweinefleisch: Schulabsage

08.09.2016

Eine Absage der Bundesschule für wirtschaftliche Berufe sorgt für viel Wirbel.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Cancan ist gläubige Muslima und will die Bundesschule für wirtschaftliche Berufe in Wien-Hernals besuchen. Weil ihre Eltern nicht unterschreiben wollten, dass sie im Kochunterricht sowohl Schweinefleisch, als auch Alkohol probieren muss, bekam sie von der Schule eine Absage. Das berichtet „Die Presse“ in ihrer Print-Ausgabe am Freitag.

Demnach wurde der 16-Jährigen erklärt, dass sie es nicht einmal essen müsse, sondern „nur bisschen kauen und dann ausspucken“. Der Vater des Mädchens findet diese Aussagen lächerlich. „Ein Vegetarier wird auch nicht ein paar Mal auf einem Huhn rumkauen und es dann ausspucken“, sagt er.

Auch das Bildungsministerium hat sich zu dem Fall geäußert. In einem Schreiben wurde erklärt, dass es sich bei der Verkostung von Fleisch und alkoholischen Getränken um wesentliche Bereiche im Lehrplan handle. Für einen positiven Abschluss seien diese Dingen abdingbar.

Kultusgemeinde erkennt Diskriminierung

Die Israelische Kultusgemeinde findet solche Regelungen alles andere als rechtens. „"Ich empfinde das als unglaublich und gegenüber Muslimen und Juden als schwerstens diskriminierend", sagt Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Kultusgemeinde. Für ihn ist es Eingriff in die Religionsfreiheit.

Das Ministerium kontert den Vorwürfen: „In Tourismusschulen lernt man, alle Gerichte abzuschmecken, schließlich müssen die Absolventen dann auch universell einsetzbar sein." Allen Diskussionen zum Trotz, konnte sich Cancan schlussendlich doch noch freuen. Sie wurde in einer Schule in Döbling aufgenommen.

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