Held des Tages

Mutiger Passant fasste Juwelen-Bande

14.12.2012

Bei Überfall in Favoriten ging alles schief, was schiefgehen konnte.

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© ÖSTERREICH/ Kronsteiner
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Der erste Fehler unterlief den drei aus der serbischen Stadt Leskovac stammenden Verdächtigen bei der Wahl des Tatortes - es muss wohl die mangelnde Ortskenntnis der drei Freunde gewesen sein, dass sie just einen Juwelier in Favoriten auswählten, der als Nachbarn ein Polizeikommissariat hat. Der Lärm beim Stümper-Coup veranlasste die Beamten jedenfalls, mal kurz rüberzuschauen - und einen mutmaßlichen Täter auf frischer Tat zu ertappen.

Mit Stiefeln Schaufenster und Vitrinen eingetreten

Doch schon bevor die Polizei in den Shop des Juweliers in der Keplergasse kam, waren die mit Sturmhauben vermummten Komplizen mit Unerwartetem konfrontiert -nämlich mit Überfallopfern im Geschäft, die sich zudem wehrten, als Nikola R. (18) und Filip C. (21) mit ihrem Winterstiefeln die Schaufenster und Vitrinen eintraten.

28-Jähriger heftete sich an die Fersen der Räuber

Der Juwelier warf seinen Laptop auf die Eindringlinge, die Kunden schmissen mit Glasscherben, die herumlagen, nach Nikola R. - der noch im Geschäft von den Polizisten verhaftet wurde. Sein Kumpel Filip wurde im Zuge der Alarmfahndung wenig später geschnappt. Er trug die wenige Beute in einer Innentasche seine Jacke.

Auch der Dritte im Bunde, der Schmiere gestanden ist (es gilt die Unschuldsvermutung), konnte dank eines couragierten Zeugen festgenommen werden. Der 28-jährige Prince Schwarzenbach war der Held des Tages: Er lief dem Flüchtenden nach und gab dem Polizei-Notruf im wahrsten Sinne des Wortes laufend den Standort von Marko S. (23) durch, bis auch er ins Netz ging.

Polizei-Chef ehrte mutigen Passanten

Er strahlt über das ganze Gesicht, ist stolz auf seine Heldentat von Mittwochabend. Prince Schwarzenbach (28) war 20 Meter vom Juwelier an der Ecke zur Wiener Keplergasse entfernt, als er eine Beobachtung machte. "Aus dem Schmuckgeschäft sind zwei Maskierte gestürmt. Ich habe nicht viel nachgedacht und bin hinterher", sagt der Metallarbeiter, der seit zehn Jahren in Wien lebt. Mit einigen Metern Abstand nahm er die Verfolgung auf, fragte auf dem Weg Passanten nach der Polizeinummer. "Ich musste vier Menschen ansprechen, bevor mir jemand die 133 nannte." Dann ging alles schnell: "Innerhalb von 30 Sekunden waren die Cops da. Wie in einem Actionfilm."

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