Arzt nimmt Stellung

Mutter bittet nach Tod des Babys um Spenden

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Große Trauer nach Tod des 7 Monate alten Babys. Der Kinderarzt wehrt sich gegen Vorwürfe: "Sämtliche Standards eingehalten". Auch das St. Anna Kinderspital äußert sich.

Eine Tragödie ereignete sich am vergangenen Sonntag in Wien: Marie (30) verlor ihr 7 Monate altes Baby, es starb im Krankenhaus. Sie sagt wegen des RS-Virus. Jetzt bittet Marie um Spenden, um zu ihrer Familie in Miami reisen zu können (die Exil-Venezolaner dürfen die USA nicht verlassen). Dort in Miami soll das Begräbnis von Annemarie stattfinden. „Ich bin unendlich traurig“, so Marie. Und: „Ich will Gerechtigkeit.“ 

Kinderarzt: „Sämtliche Standards eingehalten“

Im Netz hat der Kinderarzt aus dem 2. Bezirk einen „Shitstorm“ erhalten. Der Arzt sagt zu oe24: „Das Kind wurde nie positiv auf RSV getestet. Wir haben sämtliche medizinische Standards eingehalten.“ Es sei nur ein Verdacht auf das RS-Virus ausgesprochen worden. Die drastische Verschlechterung des Kindes habe erst im Krankenhaus begonnen.

Zuvor sei das Mädchen wegen Fieber (bis zu 39 Grad) behandelt worden und zur Überprüfung an den Folgetagen wieder einbestellt worden.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme des Arztes zum Dienstag:

Die Lunge des Säuglings war total frei, die Sauerstoffsättigung korrekt, im Blutbild Zeichen einer Virusinfektion, klinisch sonst komplett unauffällig, daher keine Antibiotikagabe erforderlich. Weil die sehr erfahrene behandelnde Kinderärztin eine Virusinfektion (die derzeit  saisonal häufig auftritt) am Beginn vermutete, wurde zur Sicherheit ein Kontrolltermin für den nächsten Tag vereinbart. 

Am Donnerstag sei es dem Kind besser gegangen.

Zum Ablauf am Samstag heißt es: "Die Mutter kommt erstmalig mit dem Säugling in reduziertem Allgemeinzustand mit Atembeschwerden. Der erfahrene diensthabende Kinderarzt erhob ein Blutbild, versorgte lege artis mit Sultanolinhalationen und stellte danach aufgrund des ihm mitgeteilten schlechten Trinkverhaltens eine sehr ausführliche Spitalseinweisung (ins St. Anna Kinderspital) aus."

"Sicherheitshalber wollte der behandelnde Arzt wegen des schlechten Trinkverhaltens und immer noch eine Virusinfektion ausweisenden weitgehend unauffälligen Blutbildes einen Harn untersuchen, weswegen er (sehr vorsorglich, weil er einen Harnwegsinfekt ausschließen wollte) ein Harnsackerl bei dem Kind geklebt und die Mutter gebeten hat, ein paar Minuten im Wartezimmer Platz zu nehmen."

Das habe der Mutter dann "offenbar zu lange gedauert" und sie wollte gleich ins Spital. Das Kind soll zu diesem Zeitpunkt sehr vital gewesen sein und kein Hinweis für eine lebensbedrohliche Erkrankung ersichtlich gewesen sein, heißt es vonseiten des Kinderarztes.

St. Anna Kinderspital nimmt Stellung

Das Krankenhaus zeigt sich sehr betroffen. Gegenüber oe24 erklärt der ärztliche Direktor des renommierten St. Anna Kinderspitals, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Holter: "Die behandelnden Ärzt*innen des St. Anna Kinderspitals und ich sind sehr betroffen vom Ableben des kleinen Mädchens. Leider gibt es seltene Krankheitsverläufe, in denen eingeleitete korrekte medizinische Maßnahmen Patient*innen trotzdem nicht retten können."

"Wie Sie sicher verstehen, können wir aus Datenschutzgründen keine detaillierten Auskünfte geben. Wir unterstützen natürlich alle laufenden Untersuchungen zur Erklärung des tragischen Krankheitsverlaufs vollumfänglich." 

In ihren letzten Lebensstunden ist Annemarie dann vom St. Anna Kinderspital ins AKH Wien verlegt worden, wo sie vergangenen Sonntag verstorben ist.

Spenden für die Mutter via

gofundme.com
In Loving Memory of
AnneMarie

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