Horrorfahrt ins Ungewisse: Mutter beschließt, mit Kindern in den Tod zu rasen.
Als die 50-jährige Manuela T. (Name geändert) am 2. November ihre drei Kinder von der Schule abholt, ist alles in Ordnung. Am Heimweg steht eine Einkaufstour auf dem Programm. Die Kinder quengeln, dann bemerkt sie den Verlust ihrer Bankomatkarten. Ihre unbegreifliche Reaktion: Die Krankenschwester beschließt, sich und die Kinder umzubringen.
SMS-Hilferuf: "Sie sagt, sie will uns umbringen."
Es klingt wie ein Thriller: In Schlangenlinien fährt sie von Stadlau nach Orth an der Donau. Wiederholt droht sie, das Auto zu crashen. Per SMS rufen die Kinder ihren Vater um Hilfe: „Die Mama sagt, sie will uns umbringen.“
In letzter Sekunde gelingt die Flucht: Wenige Meter vor dem Donau-Ufer springen die Kinder zugleich aus dem Auto und können sich retten.
Am Landesgericht Korneuburg war Manuela T. am Freitag wegen versuchten Mordes, gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung angeklagt. „Ich habe nach dem Tod meines Vaters die Kontrolle verloren und hatte Depressionen“, sagte sie. „Ich wollte den Kindern nur Angst machen.“
Die Geschworenen sprachen die Angeklagte wegen Nötigung und gefährlicher Drohung schuldig. Eine Mordabsicht war aber nicht zweifelsfrei festzustellen. Das rechtskräftige Urteil: neun Monate bedingt. Zunächst kommt sie in psychiatrische Behandlung.
(küe)