Nach Auswertung des sichergestellten Materials kein dringender Tatverdacht mehr.
Jener 25-jährige Marokkaner, der am 19. Dezember 2016 in einem Flüchtlingsheim in Fuschl (Flachgau) wegen des Verdachtes der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung festgenommen und inhaftiert wurde, ist am Freitag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigte Gerichtssprecherin Martina Pfarrkirchner am Nachmittag auf Anfrage der APA.
Offenbar habe die Auswertung des bei der Hausdurchsuchung sichergestellten Materials - vor allem zwei Handys und ein Laptop - keine Ergebnisse gebracht, die einen Tatverdacht weiter untermauern, zitierte Pfarrkirchner die Begründung der Haftrichterin. Laut Verfahrenshelfer Kurt Jelinek dürfte allerdings noch die Auswertung eines alten Handys des Marokkaners ausständig sein. Die Staatsanwaltschaft überlegt noch, ob sie gegen die Enthaftung Beschwerde einbringen wird, sagte Behörden-Sprecher Robert Holzleitner.
Schubhaft möglich
Ob der 25-Jährige tatsächlich auf freien Fuß gesetzt wird, ist laut Jelinek aber nicht sicher. "Es kann möglich sein, dass er aufgrund seines negativen Asylverfahrens in Schubhaft genommen wird." Diese Entscheidung obliege der Fremdenpolizei.
Der Marokkaner ist verdächtigt worden, Gespräche über einen terroristischen Anschlag in Salzburg für den Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester geführt zu haben. Eine Freundin, die sich in Palästina befand, hat die Polizei auf den mutmaßlichen Anschlagsplan aufmerksam gemacht. Ihren Schilderungen zufolge kommunizierte sie mit dem Verdächtigen im Internet über Skype. Als er vergessen habe, am Ende des Gesprächs den Skype-Chat abzuschalten, habe sie noch mitgehört, wie der Mann mit anderen Personen über einen Terroranschlag in Salzburg gesprochen habe.