Unruhen in Wien

Bandenkrieg: Jetzt sollen Clan-Chefs vermitteln

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In Wien herrschen Unruhen nach Straßenschlachten zwischen syrischen und tschetschenischen Gruppen. Gewalttätige Auseinandersetzungen sind an der Tagesordnung, begleitet von zahlreichen Messerattacken und schweren Verletzungen auf beiden Seiten seit Anfang des Jahres.

Es ist der Versuch, die Lage zu beruhigen, als der tschetschenische Influencer "Che" auf Tiktok postet, dass die Älteren miteinander telefoniert hätten und versuchen, eine friedliche Lösung zu finden. 

Denn seit Anfang des Jahres kam es bereits zu zahlreichen Messerattacken und schweren Verletzungen bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen syrischen und tschetschenischen Gruppen. Die örtliche Polizei ist aktiv und betont, dass Ehre eine bedeutende Rolle in den betroffenen Gruppen spielt. "Oftmals wird als Motiv die Kontrolle über den öffentlichen Raum genannt", so die Ermittler.

Ein vermeintlich banaler Streit könnte den ethnischen Konflikt ausgelöst haben, als syrische Asylbewerber eine Gruppe tschetschenischer Jugendlicher aufgefordert haben sollen, einen Park zu verlassen. Als die Tschetschenen sich weigerten, eskalierte die Situation zu einer Schlägerei und später zu hitzigen Diskussionen und Drohungen in Telegramm-Chats, berichten Medien.

Trotz mehrerer Vermittlungsversuche, die bisher immer eskalierten, konnte keine dauerhafte Lösung gefunden werden. Letztes Jahr gab es ähnliche Vorfälle, jedoch nicht in diesem Ausmaß, was zu Verletzten auf beiden Seiten führte, durch Messerstiche und andere Straftaten. Eine besonders schwere Eskalation ereignete sich Anfang Juni im Arthaberpark in Wien-Favoriten, als ein Syrer einen Tschetschenen schwer verletzte.

Vorfälle stehen in Verbindung

Die Polizei ist überzeugt, dass alle Vorfälle miteinander in Verbindung stehen. Ein Verdächtiger wurde bereits festgenommen, ein 29-jähriger Tschetschene, der an der Straßenschlacht in der Brigittenau beteiligt gewesen sein soll und nun wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft sitzt.

Ob ältere Mitglieder der Gemeinschaft an den gescheiterten Vermittlungsversuchen beteiligt waren und nun für Frieden eintreten, ist unklar. Sowohl der inhaftierte 29-Jährige als auch das Opfer der Messerattacke im Arthaberpark, ein 30-Jähriger, könnten zu diesen älteren Mitgliedern gehören.

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