Beunruhigender Plan

Nach Terror-Alarm: War auch Anschlag bei Rammstein-Konzert in Klagenfurt geplant?

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Nach der Absage von drei Konzerten von Taylor Swift in Wien stehen die Ermittler vor einer beunruhigenden Entdeckung. 

Es gibt Hinweise, dass möglicherweise bereits bei den Rammstein-Konzerten im Juli in Klagenfurt ein schwerwiegender Plan zur Gefährdung der Besucher existierte, berichtet nun die Bild-Zeitung.

Am Mittwochmorgen kam es zu bedeutenden Festnahmen: Die Cobra-Spezialeinheit nahm den Österreicher mit nordmazedonischen Wureln Beran A. (19) in Ternitz fest, während ein 17-jährige Bosnier im Ernst-Happel-Stadion in Wien verhaftet wurde. Der Komplize war dort mit dem Aufbau der Bühne für die abgesagten Swift-Konzerte beschäftigt und hatte kurz zuvor eine Stunde lang mit dem Hauptverdächtigen telefoniert, der bereits Sprengstoff besorgt hatte. Die Polizei konnte den 17-Jährigen dank einer Handyortung im Sicherheitsbereich des Stadions lokalisieren, was zu einem sofortigen Sicherheitsalarm führte.

Bei Aufbau in Klagenfurt geholfen

Am Freitag wurde ein 18-jähriger Iraker festgenommen, der laut Innenminister Gerhard Karner Verbindungen zum Umfeld des Hauptverdächtigen Beran A. haben soll. Der neue Verdächtige ist Teil eines größeren Netzwerks, das nun von den Ermittlern untersucht wird.

Erstaunlicherweise half der 17-Jährige wohl auch beim Aufbau der Bühne für Rammstein in Klagenfurt im Juli, so die Bild. Bei der Durchsuchung seines Portemonnaies entdeckten die Beamten IS-Aufkleber. Zudem gibt es Berichte, dass der Bosnier sich von seiner Freundin getrennt haben soll, was möglicherweise im Zusammenhang mit den Anschlagsvorbereitungen steht.

Blaulicht als Bestandteil des Anschlagsplans

Beran A. soll auch ein Blaulicht benutzt haben, um im Stadion unauffällig ein- und auszufahren. Dieses Blaulicht wird nun als möglicher Bestandteil des Anschlagsplans angesehen, um die Flucht nach dem vermeintlichen Angriff zu ermöglichen.

Der Terrorexperte Nicolas Stockhammer erklärte gegenüber der Bild, dass die Ermittlungen auf einen Plan für Selbstmordanschläge mit Sprengstoff hinweisen. Alternativ sei ein Anschlag ähnlich dem auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016 diskutiert worden: "mit einem Lkw in die wartende Massen zu fahren".

Nikolaus Rast zweifelt an Vorwürfen

Dr. Nikolaus Rast, ein bekannter Wiener Strafverteidiger, der zuvor einen anderen IS-Sympathisanten verteidigte, zweifelt laut Bild an der Plausibilität der Vorwürfe. Rast beschreibt die Situation als "eine Verkettung unglücklicher Zufälle" und übernimmt die Verteidigung von A. Komplizen. Er bestreitet demnach, dass die Konzerte abgesagt werden mussten, und weist darauf hin, dass der 17-Jährige sich nicht radikalisiert habe und nur persönliche Gründe für das Ende seiner Beziehung angegeben habe.

Die Festnahme von A.s Komplizen kam möglicherweise nicht völlig unerwartet, da die Polizei ihn bereits nach einer Massenschlägerei am 7. Juli in Wien suchte. Er hat erklärt, dass er sich bereit hielt, sich bei den Behörden zu melden, um Missverständnisse auszuräumen. Die Ermittlungen laufen weiter, und A.s Komplize sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber, obwohl sein Verteidiger betont, dass keine Radikalisierung vorliegt.

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