Nackte Tote entdeckt
Frauenkiller zündete 2. Opfer an
30.05.2010
Sonntag früh entdeckten Arbeiter im Weinviertel eine verkohlte Frauenleiche. Jetzt geht die Angst vor einem Serienkiller um.
Die nackte Tote lag mit dem Gesicht nach unten. Der Mörder hatte Füße, Hände und Kopf der zierlichen Frau mit Benzin überschüttet und angezündet. Als die Techniker einer Windkraftanlage bei Hohenruppersdorf gegen 8. 30 Uhr den grauenhaften Fund machten, waren die Flammen bereits erloschen. Erste schwere Regentropfen klatschten auf die verkohlte Haut.
Obduktion
Wenig später war bereits die Mordkommission vor Ort.
In Windeseile wurde ein Zelt über dem Opfer aufgebaut. Damit sollte
verhindert werden, dass aufziehende heftige Gewitter wertvolle Spuren
wegwaschen. Doch trotz aller Mühe fanden die Spezialisten kaum Brauchbares. "Der
Fundort war nicht der Tatort. Wo die Frau getötet wurde, ist derzeit
unbekannt", so Chefermittler Klaus Preininger. Ebenso rätselhaft blieb
Sonntag die Identität der ungefähr 30 Jahre alten, zarten Frau. Fieberhaft
begannen die Fahnder nach passenden Vermisstenmeldungen zu suchen, es gab
jedoch keine Übereinstimmungen. Daher wurde noch in den frühen Abendstunden
im Franz-Josef-Spital in Wien eine Obduktion durchgeführt.
Erschlagen
Schließlich stand fest: Der Mörder hatte sein Opfer
mit drei wuchtigen Hieben auf den Kopf getötet. Dazu verwendete er einen
stumpfen Gegenstand. Dann hatte er den Körper der 1, 55 Meter großen Frau
mit den schulterlangen, dunklen Haaren und dem Muttermal an der Nasenwurzel
vermutlich nachts in ein Auto gezerrt, an einer Weggabelung abgelegt und
angezündet.
Ermittlungen in Prostituiertenszene
Das Landeskriminalamt
Niederösterreich (LKA) ermittelt u.a. in der Wiener Prostituiertenszene.
Verschiedene Überprüfungen und DNA-Abgleiche seien im Gang, sagte
Oberstleutnant Klaus Preining. Augenscheinliche Vergleiche (anhand von
Fotos) seien aufgrund der Entstellung der Toten durch Brandverletzungen
nicht möglich.
Nicht nur bei den Ermittlern geht nun die Angst vor einem Serientäter um: Bereits am 6. August 2007 wurde im wenige Kilometer entfernten Asparn an der Zaya die ebenfalls verkohlte Leiche der Prostituierten Katerina Vavrova entdeckt. Auch ihr Körper wurde angezündet und auch in ihrem Fall muss sich der Mörder gut im Weinviertel ausgekannt haben. Denn die Stellen, an denen die beiden nackten Toten abgelegt wurden, sind ohne Ortskenntnis kaum zu finden.
Drittes Opfer
Und es gibt einen dritten Fall, den die
Mörderjäger nun noch einmal genau unter die Lupe nehmen werden: Im Jänner
2005 stießen Spaziergänger bei Graz auf die Leiche einer Frau. Die
Unbekannte war erschlagen worden - dann hatte der Feuer-Killer die Leiche
angezündet.