Jetzt greifen Israel-Hasser offenbar schon Wohnhäuser mit Steinen an – in Landeck wurde ein Fenster eingeschossen, weil dahinter eine Israel-Fahne hing.
Tirol. Zuletzt kam es in Österreich immer wieder zu Attacken auf Israel-Fahnen. Aufgestachelt von der aufgeheizten Stimmung rund um Anti-Israel-Demos und dem Nahost-Konflikt nach einem Terrorangriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober mit mehr als 1.400 Toten und dem Gegenschlag des israelischen Militärs auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen, lassen sich immer wieder einzelne Personen, vor allem Jugendliche, zu Angriffen auf Israel-Symbolen hinreißen. So geschehen zuletzt im Tiroler Landeck.
Dort schossen bisher unbekannte Täter am Donnerstag gegen 22:18 Uhr das Fenster eines Wohnhauses im Bereich Marktplatz mit einem Stein ein – hinter der Scheibe war eine israelische Nationalflagge sichtbar angebracht. Auch die Hausfassade wurde durch die Attacke beschädigt. Der entstandene Schaden kann derzeit noch nicht beziffert werden. Die Polizei ermittelt.
Angriffe auf israelische Fahnen in Österreich reißen nicht ab
Nach dem Herunterreißen einer israelischen Fahne vom Stadttempel in der Wiener Innenstadt letzten Samstag ist es auch in der Stadt Salzburg und in Linz zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) betonte vergangenen Montag, man würde alles tun, um die Sicherheit der jüdischen Bevölkerung zu gewährleisten, habe man doch "eine besondere historische Verantwortung". Man lasse sich nicht einschüchtern, betonte man in der israelischen Botschaft.
Härtere Strafen für Fahnen-Zerstörer
Innenminister Karner hat sich für härtere Strafen gegen Personen ausgesprochen, die als Zeichen des Protests Symbole verbrennen. Es wäre "in Teilbereichen wünschenswert, dass es härtere Strafen gäbe, wenn Symbole verbrannt werden", sagte Karner auf Ö1. "Ich denke, dass es da auch zu Änderungen kommen wird", verwies Karner auf entsprechende Gespräche mit dem Justizministerium.
70 Fälle angezeigt
Karner versicherte, dass die Polizei "mit aller Konsequenz" gegen jene vorgehe, die bei Demonstrationen "Tod Israel rufen und Flaggen herunterreißen". Es seien bereits "über 70 derartige Fälle bei der Justiz angezeigt" worden.
Der ÖVP-Politiker verteidigte zugleich das von Kritikern als zu passiv eingestufte Vorgehen der Polizei bei anti-israelischen Demonstrationen. "Oberstes Ziel muss sein, Sicherheit und Schutz für die Bevölkerung zu gewährleisten", betonte er unter Verweis auf die deutsche Hauptstadt Berlin, wo es bei einem Einsatz gegen Demonstranten über 60 verletzte Polizistinnen und Polizisten gegeben habe. Solche Vorfälle habe man in Österreich verhindern können.