Pflegerin getötet

Nashorn-Drama: Neue Details zum Unglück

13.09.2023

Laut der Zoo-Direktorin Sabine Grebner darf das 1,8 Tonnen schwere Nashorn "Yeti" weiterhin im Zoo bleiben. Der Afrika-Bereich bleibt aber weiterhin geschlossen. 

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Es ist ein unfassbares Drama, das sich im Salzburger Zoo Hellbrunn am Dienstagmorgen zutragen hat: Ein 1,8 Tonnen schweres Nashornweibchen hat bei der täglichen Routine die 33-jährige Tierpflegerin Juliane K  erdrückt.

Bisher war nicht klar, was nach dem Vorfall mit Yeti passieren wird. Gemäß Zoo-Chefin Sabine Grebner darf das Nashorn weiterhin bleiben, das Afrika-Gehege bleibt aber vorerst geschlossen. Die Tiere befinden sich derzeit in der Außenanlage. Für Juliane K. wurde eine Gedenkstätte errichtet.

Ehemann geht es besser

Zoo-Chefin Sabine Grebner gab am Mittwoch nun neue Details zum Unglück bekannt. Der Ehemann des Opfers konnte erfolgreich operiert werden und befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. Er wurde auch bereits darüber informiert, dass seine Frau gestorben ist. Er wird psychologisch betreut.

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Zoo-Team arbeitet wieder

Obwohl der Zoo vorerst geschlossen bleibt, sind die Mitarbeiter wieder im Einsatz. Auch sie werden von einem Interventionsteam betreut. 

Weiterhin ist nicht völlig klar, wie es zum Unglück kommen konnte. Juliane K. rieb das Nashorn wie jeden Tag mit einem Insektenschutzmittel ein, als sie offenbar attackiert wurde. Ihr Kollege und Ehemann wollte das Tier verscheuchen, um seine Frau zu retten. Dabei wurde er schwer verletzt. 

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Offene Fragen

Bislang ist weiter unklar, warum  „Yeti“ die Pflegerin angegriffen hat. Man wisse auch nicht, wie die Pflegerin trotz Schutzbarriere von dem Nashorn getötet werden konnte. Das Tier befand sich laut Zoo-Direktorin in einem eigenen Bereich. Grebner  betonte auch mehrfach, dass es keine Videoaufzeichnungen gibt.

Der Zoo soll am Freitag wieder geöffnet werden. Die Pfleger arbeiten weiterhin mit den Nashörnern, auch die Nashorn-Kuh Yeti soll weiterhin in Salzburg bleiben.

"Wir sind in Schockstarre"

Oe24-Reporter Mike Vogl sprach in Salzburg mit der Zoo-Direktorin Sabine Grebner.

oe24: Wie geht es ihrem Team?

Sabine Grebner: Wir haben uns heute gemeinsam zum Frühstück getroffen. Dankenswerterweise noch mit dem Kriseninterventionsteam. Alle sind betroffen. Wir sind in Schockstarre. Manche reden wahnsinnig gerne und viel, andere sind ganz still. Jeder verarbeitet dieses Drama auf unterschiedliche Art und Weise.

oe24: Merkt man auch bei den Nashörnern eine Veränderung?

Grebner: Ja, sie waren gestern sehr nervös, haben sich anders verhalten als sonst. Aber das ist klar: Es waren sehr viele fremde Leute hier – die Rettung, ein Hubschrauber. Es war alles außerhalb ihrer Routine. Das sind extrem sensible Tiere.

"Für Yeti gibt es keine Konsequenzen"

oe24: Was passiert mit Nashorn Yeti?

Grebner: Für Yeti gibt es keine Konsequenzen. Das ist ein von Aussterben bedrohtes Nashorn. Vorläufig bleibt Yeti bei uns. Wie wir dann weitertun, entscheidet das Team. Aber das braucht Zeit.

oe24: Was weiß man von diesem Unfall?

Grebner: Die Tierpflegerin ist eine sehr erfahrene Pflegerin gewesen, die keine Risiken eingeht – sie war eine unserer besten. Sie hat das Nashorn mit der Creme eingerieben und ist dann verunfallt. Ganz genau wissen wir nicht, was vor Ort passiert ist. Ihr Mann ist ihr zur Hilfe geeilt.

oe24: Womit wurde das Nashorn eingerieben?

Grebner: Nashörner sind, obwohl sie Dickhäuter sind, extrem empfindlich was Mückenstiche betrifft. Daher werden sie bei uns seit Jahren regelmäßig zwischen März und Oktober gepflegt und eingerieben. Sie bekommen eine Art Insektenstift, der aussieht wie ein überdimensionaler Lippenstift, eingerieben. Das ist eine Routinearbeit, die Tiere sind daran gewöhnt..

oe24: Wie kann man sich das konkret vorstellen – steht die Pflegerin direkt im Gehege bei diesen bis zu 2,5 Tonnenschweren Tieren?

Grebner: Es gibt immer eine Barriere zwischen Tier und Pfleger. In unserem Fall sind es große Beton-Poller.

"Sie ist nie ein Risiko eingegangen"

oe24: Wie erfahren war die Pflegerin mit solchen Tieren?

Grebner: Sie ist sehr lange bei uns zuständig für die Nashörner, sie ist eine erfahrene Tierpflegerin und vor allem ist sie eine sehr bedachte Pflegerin gewesen. Sie ist nie ein Risiko eingegangen.

oe24: Die Frau wurde innerhalb der Schutzzone gefunden, wo sie dann ihren Verletzungen erlag, wie gibt es das?

Grebner: Das weiß ich nicht. Wir haben keine Video-Aufzeichnung. Aber sie hat sich sicher an alle Vorgaben gehalten und es ist irgendwie passiert.

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