Jahrestag

Natascha - Ein Jahr nach der Flucht

22.08.2007

Nataschas Geschichte bewegt die Österreicher noch immer.

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© ORF/Ali Schafler
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Im August vor einem Jahr ist Natascha Kampusch die Flucht von ihrem Peiniger Wolfgang Priklopil gelungen. Als Zehnjährige wurde die junge Frau im März 1998 auf dem Weg zu ihrer Schule in Wien entführt. Achteinhalb Jahre war die heute 19-Jährige in einem Kellerverlies in Priklopils Haus in Strasshof in Niederösterreich eingesperrt gewesen. Im August 2006 entkam sie ihrem Entführer in einem unbeobachteten Moment.

Fotoreport: Das geschah vor einem Jahr

 

Lesen Sie hier die Chronologie der Ereignisse.

"Noch immer schreckhaft"
Die acht Jahre Gefangenschaft hätten sie zu dem gemacht, was sie heute sei, erklärte Natascha Kampusch kürzlich in ORF-Interview. Jetzt, ein Jahr nach der Flucht, habe sie die Scheu vor anderen Menschen ein wenig verloren, sei allerdings immer noch schreckhaft. Beschäftigt ist die 19-Jährige derzeit vor allem mit ihrer Schulausbildung, die sie mit Hilfe eines eigenen Lehrerteams nachholt.

Lesen Sie das TV-Interview im Wortlaut.

Vater:"Ich werde Natascha nicht einmal heute sehen!"
Ihr Vater, Ludwig Koch, wurde vor einem Jahr zur Polizei nach Deutsch Wagram gerufen, um seine Tochter zu identifizieren. Er war in einem Glücksschock, denn im Kopf hatte er seine verlorene Tochter schon abgeschrieben. Im Herzen jedoch nicht.

Lesen Sie hier das Interview zum Jahrestag.

Mutter schrieb Buch: "Verzweifelte Jahre"
Noch vor dem Jahrestag der Flucht von ihrer Tochter brachte die Mutter, Brigitta Sirny-Kampusch, das Buch "Verzweifelte Jahre" heraus. "Mein Leben in der Hölle begann um halb sechs" - Mit diesen Worten beginnt sie ihren Bericht über die Entführung ihrer Tochter und achteinhalb Jahre Ungewissheit, Angst und Hoffnung. In ihrem Buch hat sich die 57-jährige Wienerin ihr Leid von der Seele geschrieben. "Vergessen kann ich diese achteinhalb Jahre nie, aber es ist doch leichter, damit umzugehen", erklärte sie die Aufarbeitungsarbeit an dem Buch.

Lesen Sie hier alles zum Buch.

Klage vom Vater wegen Rufschädigung
Natascha Kampuschs Vater, Ludwig Koch, wird eine Klage wegen Rufschädigung gegen das Buch von Brigitta Sirny einreichen. Er wird namentlich nur als "der Koch'" bezeichnet.

Lesen Sie hier alles über die Klage.

Vertrauensbruch
Nach Angaben ihrer Mutter hat Natascha ein Foto vom Sarg ihres toten Entführers auf dem Handy. Diese hat ihr Natascha im Vertrauen gezeigt und sie schrieb es ins Buch. Auch in Interviews redet sie drüber: "Wahrscheinlich, um dass alles zu verstehen", sagte Brigitta Sirny-Kampusch der Zeitschrift "Revue".

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