Zwei Jahre danach

Natascha Kampuschs neues Leben

14.08.2008

Am 23. August vor zwei Jahren kam Natascha Kampusch nach achtjähriger Gefangenschaft frei. Wie es ihr heute geht.

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© Christine Andorfer
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Das 20-jährige Entführungsopfer zog sich (bis auf ihre TV-Show) großteils aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich ihrem Privatleben. Doch ein Ereignis im April lockte die junge Dame aus ihrer Höhle: der Inzest-Fall von Amstetten.

Über den Inzestfall:
"Ich war schon sehr betroffen, als ich davon erfahren habe. Vor allem die Bilder von dem Eingang, wo sie eingesperrt waren, wie der das gemacht hat und die Vorstellung, dass da nicht nur eine Person eingesperrt war, sonder gleich mehrere, die dort unten gelebt haben. Das war schon schlimm", sagte das Entführungsopfer in einem Interview.

Große Spende
Deswegen half sie der Famlie Fritzl mit einer großen Spende von 25.000 Euro. Diese übermittelten ihre Medienberater, sie selbst hatte mit der Familie bisher keinen persönlichen Kontakt. Kampusch fühlt sich zu betroffen: "Mich trifft das stark, weil diese Sache zeigt wieder, wie verrückt Menschen sein können!"

Reise nach Berlin
Die junge Frau lebt jetzt nach wie vor sehr zurückgezogen (bis auf ihren Ausflug zu Salzburgs "Jedermann"), ist allerdings viel selbstsicherer geworden - auch Reisen stehen auf ihrem Zukunftsprogramm. "Am Anfang war ich eher befangen und ängstlich. Eine Reise nach Berlin habe ich noch vor", so Kampusch.

"Nur kein Hetzen, bin ja noch jung!"
Derzeit hat sie Schulferien, im September geht es weiter daran, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Auch Matura- und Studienpläne hat das Entführungsopfer schon. Doch sie wisse noch nicht genau, was sie machen möchte. Derzeit mache sie außerdem gerade den Führerschein. "Nur kein Hetzen, ich bin ja noch sehr jung und hab noch die nächsten 80 Jahre Zeit für alles."

Mit Talk-Show Opferrolle ablegen
Ihre Talkshow auf Puls4 sieht die junge Dame äußerst gelassen. Ihr Ziel ist es, dadurch die Opferrolle endgültig abzulegen. "Mir geht es hauptsächlich um die Gespräche und dass zufällig die Kamera dabei ist, das kommt dann noch dazu." Am Sonntag wird sie Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky in ihrer Sendung beehren. "Das Interview ist schon im Kasten, und wartet nur darauf, dass es ausgestrahlt wird!"

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