Fall Kampusch

Nataschas Mutter: "Alpträume beginnen wieder"

08.02.2008

Nataschas Mutter zeigt sich im Interview traurig: "Die achteinhalb Jahre kann niemand, niemand zurückgeben."

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© APA
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"Die Alpträume beginnen wieder." Das sagte Natascha Kampuschs Mutter Brigitte Sirny am Freitag dem Radiosender Ö3 angesichts des frühen Hinweises auf den Entführer ihrer Tochter, denen nicht nachgegangen worden sein soll. "Ich werde munter in der Nacht und dann denke ich mir, was alles anders wäre."

Warten auf Sonderkommission
"Die achteinhalb Jahre kann niemand, niemand zurückgeben", betonte die 57-Jährige. Ihre Familie habe sehr viel durchgemacht und das hätten man allen ersparen können. Es müsse allerdings abgewartet werden, wie lange die Untersuchung der Sonderkommission andauere, und was bzw. ob damals etwas schiefgelaufen sei.

"Der war ja konkret, der Hinweis"
"Dass die Polizei tausende Hinweise bekommen hat, ist mir schon klar, und dass die da auch schon ein bisschen sieben und kontrollieren", meinte Natascha Kampuschs Mutter gegenüber Ö3. "Aber der war ja konkret, dieser Hinweis."

Eltern anderer vermisster Kinder in Panik
Der Verdacht auf Fehler und Vertuschungsaktionen im Fall des Entführungsopfers Natascha Kampusch versetzt Familien mit vermissten Kindern in Sorge. Die Eltern eines 16-jährigen Mädchens aus Niederösterreich, von dem seit Juni 2006 jede Spur fehlt, wollen den Fall rund um das Verschwinden ihrer Tochter Julia Kührer, die seit 27. Juni 2006 als vermisst gilt, neu beleuchtet wird.

"Es soll sichergestellt sein, dass kein zweiter Fall Kampusch passiert und möglicherweise ein unschuldiges Mädchen durch Ermittlungsfehler zu Schaden kommt", sagte der Anwalt der Eltern, Gerald Ganzger, der auch Natascha Kampusch vertritt.

Das 1,65 Meter große, schlanke Mädchen mit dunklen Haaren hat eine Narbe an der Unterlippe und Muttermale im Gesicht. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens trug die Jugendliche einen weißen Arbeitskittel, grau-schwarze Jeans und ein rosa Trägerleibchen.

Etwaige Meldungen zu dem vermissten Mädchen nimmt das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 entgegen.

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