Die Anführer der rechtsextremen Kameradschaft Objekt 21 stehen nun vor Gericht.
Vermummt eilten die fünf Männer in den Gerichtssaal, die Hauptbeschuldigten Jürgen W. (29) und Manuel S. (32) folgten unter Bewachung. Alle sieben bilden zusammen die Spitze des „Kultur- und Freizeitvereins“ Objekt 21. Seit gestern stehen sie in Wels wegen NS-Wiederbetätigung vor Gericht und ihnen droht zehn Jahre Haft. Sie alle bekannten sich nicht schuldig – es gilt die Unschuldsvermutung.
Rückblende: Ab 2009 strömten Rechte aus dem In- und Ausland zu Konzerten in den Treff in Windern (Bez. Vöcklabruck). Intensiv war auch die Verbindung zur Szene in Thüringen. Dann allerdings die Wandlung: Fünf der sieben Angeklagte sind über Nacht unpolitisch geworden: SS-Schmuck, Nazi-Lieder, Hitler-Zitate an den Wänden – keinem sei das aufgefallen. O21, ein Treff „zum gemütlichen Feiern“, zur „sportlichen Ertüchtigung“? „Rechts sein ist nicht verboten“, polterte Promi-Anwalt Werner Tomanek, der die Hauptverdächtigen verteidigt. 25 Zeugen der „Kulturabende“ sind heute geladen.
Deutsche Ermittler klagen an: "Bremsen uns aus"
Schwere Vorwürfe von Kripo und Verfassungsschutz aus Bayern und Thüringen.
„Seit Monaten bitten wir erfolglos um die Anklageschrift“, so ein Ermittler des LKA Thüringen. Obwohl die dortige Naziszene und O21 bei Konzerten sowie Illegalem kooperierten, war die Zusammenarbeit zwischen den Behörden nicht möglich. „Der Verfassungsschutz in Wien verweigert die Namen der Deutschen, die in OÖ waren.“ Auch Bayern kritisiert: „Erst verfolgte man die Sache nicht, jetzt bremst man uns bei der Aufklärung“, so Staatsschützer J. D..