Nazi-Eklat in Wien: „Danke an Hitler, dass er die Juden umgebracht hat“
Einige hundert Menschen haben am Samstag auf der Wiener Mariahilfer Straße anlässlich des "Al-Quds-Tages" gegen Israel demonstriert. Die Kundgebung wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Zudem gab es eine kleinere Gegenkundgebung unter dem Motto "Kein Platz für Antisemitismus!" am Bundesländerplatz, zu der unter anderem das Bündnis "Stop the Bomb" aufgerufen hatte.
Am Rande der Demonstration kam es dabei zu einem Nazi-Eklat. Eine Demo-Teilnehmerin geriet mit einer anderen Frau auf der Mariahilfer Straße in einem lautstarken Streit. Dabei schrie sie mitten in Wien: Es werden Zeiten kommen, dass wir alle sagen werden: Danke an Hitler, dass er die Juden umgebracht hat.“ Die beiden Frauen streiten dann noch einige Zeit weiter, ehe die Frau weitergeht.
Aus Solidarität mit den Palästinensern finden im Iran jedes Jahr am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan Kundgebungen zum "Al-Quds-Tag" statt. Am Freitag gingen deshalb Hunderttausende Iraner auf die Straße. Hintergrund ist die Besetzung ganz Jerusalems (arabisch: Al-Quds) durch Israel während des Sechs-Tage-Krieges 1967. Der Iran erkennt Israel nicht an. Führende Politiker fordern regelmäßig die Auslöschung des "zionistischen Gebildes". Israel wird zudem unterstellt, die sunnitische Terrormiliz IS zu unterstützen.
Auch in Deutschland gab es wie im vergangenen Jahr aus Anlass des Al-Quds-Tages antiisraelische Kundgebungen. Rund 600 Menschen nahmen am Samstag laut Angaben der Deutschen Presse Agentur an der Demonstration in Berlin teil. Insgesamt 500 Menschen beteiligten sich an drei Gegendemonstrationen entlang der Strecke am Kurfürstendamm. Um gegenseitige Aggressionen zu unterbinden, waren 640 Polizisten eingesetzt. Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte: "Antisemitische Hetze wird Berlin nicht hinnehmen".