Pokémon-Jäger machen bei der Monster-Suche auch vor Gedenkstätten nicht halt.
Seit Monatsbeginn sorgt die Smartphone-App „Pokémon Go“ nicht nur für Aufregung, sondern auch für Riesenwirbel. In Graz wurde das Mahnmal für die Opfer des Dritten Reichs auf dem Grazer Zentralfriedhof kurzerhand zur Kampfarena. Das will Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) aber nicht einfach hinnehmen. „Es ist untragbar, dass an so einer Stätte eine Kampfarena verortet ist. Wir werden beim Spielbetreiber die Löschung beantragen“, so ein Sprecher Nagls.
Pietätlos
Durch das Augmented-Reality-Spiel wurden erstmals die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt durchbrochen. Der Hype um das Game kennt allerdings auch keine realen Grenzen. So sind etliche Pokémon-Jäger auch an geweihten Orten auf Monster-Suche. Wie etwa auf dem Wiener Zentralfriedhof. Hier ist das Spielen zwar erlaubt, man ersucht allerdings um Pietät, nicht auf Gräber zu steigen.